Kann die Beschallung mit Musik den Geschmack von Käse beeinflussen? Eine Gruppe von Studierenden aus der Schweiz ist dieser Frage mehr als sechs Monate lang nachgegangen. Nun stehen die Ergebnisse ihrer Studie fest.
Auf solch eine Idee muss man erstmal kommen: In einem mehrmonatigem Experiment haben Kunststudenten aus Bern getestet, ob sich der Geschmack von Käse mittels Beschallung durch Musik variieren lässt.
Sechseinhalb Monate lang reiften mehrere Emmentaler-Laibe in Holzkisten zu unterschiedlichen Klängen - darunter "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin, Mozarts Zauberflöte, Hip-Hop und Techno. Ein Laib hatte komplett seine Ruhe.
Am Schluss standen eine wissenschaftliche Auswertung und das Urteil einer kulinarischen Expertenjury. Beide hätten ergeben, dass es je nach Musikrichtung Unterschiede in Geschmack und Geruch des Käses gebe, sagte der stellvertretende Fachbereichsleiter für Musik der Berner Hochschule der Künste, Peter Kraut.
Hip-Hop-Käse schmeckt milder
Die Käselaibe, die Hip-Hop "hörten" und mit einer niedrigen Frequenz bespielt wurden, schmeckten beispielsweise "milder, blumiger", urteilte der Schweizer Fernsehkoch Luzuy, der zur Expertenjury gehörte.
Sowohl im Geruch als auch im Geschmack sei der Hip-Hop-Käse "fruchtiger" als andere Sorten Klangkäse.
Kraut zufolge soll nun eine biochemische Untersuchung überprüfen, ob sich die Käselaibe auch in ihrer Zusammensetzung unterscheiden.
Mitinitiiert hatte das ungewöhnliche Projekt der Käseproduzent Beat Wampfler. Er sah die Chance, mit dem Hip-Hop-Käse auch junge Menschen für Käseverkostungen zu begeistern.
Wampfler erhält nach eigenen Angaben bereits telefonische Anfragen von Kunden zu Käse, der zu bestimmten Musikrichtungen gereift sei, von Balkanbeats über Blues bis hin zu AC/DC. (afp/thp)
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