(ah) - In der Bibel sagt Gott zu den Menschen: "Macht Euch die Erde untertan". Gerade in den letzten Jahrhunderten arbeiteten wir fleißig an dieser Bitte. Forscher haben jetzt einen neuen Beitrag dazu geleistet: Mit Hilfe von Laserpulsen schafften sie es, Regen zu erzeugen.
Den Wissenschaftlern um Philipp Rohwetter und Ludger Wöste von der Freien Universität Berlin gelang das zuerst im Labor, später aber auch in der freien Natur. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift "Nature Photonics".
In ihren Versuchen bestrahlen die Forscher die Luft mit kurzen Infrarotblitzen. So bilden sich geladene Teilchen, an denen in der Luft enthaltener Wasserdampf kondensiert. Diese Wassertropfen sind mit bloßem Auge zu erkennen, die Wissenschaftler können den Effekt zusätzlich aber auch mit einem besonderen Messapparat nachweisen.
Bei den Laborversuchen sind die Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur genau reguliert. Nun wollten die Forscher aber wissen, ob sie es auch unter freiem Himmel regnen lassen können. Dort ist der Wassergehalt der Luft viel geringer.
So tauchten sie an späten Herbstabenden des Jahres 2008 in die Berliner Nacht ein und wiederholten ihre Versuche im Freien. Und siehe da: Auch hier bildeten sich Wassertropfen.
Diese neue Methode könnte ein umstrittenes Verfahren ablösen. Denn tatsächlich ist es schon in gewissem Umfang möglich, das Wetter zu beeinflussen. Wolken lassen sich mit Silberjodid zum Abregnen bringen, wenn man das Salz auf sie sprüht. Beispielsweise bedienten sich die Chinesen bei den Olympischen Spielen 2008 dieser Methode. Sie ist aber äußerst kostspielig und vermutlich auch umweltschädlich.
Noch haben Rohwetter und Co. die Ursachen für ihre Regenmacher-Effekte nicht komplett erforscht. Bis man dieses Verfahren zum Abregnen von Wolken einsetzen kann, dürfte also leider noch einige Arbeit nötig sein.
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