Die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid 2024 YRA im Jahr 2032 auf der Erde einschlägt, ist von den beobachtenden Wissenschaftlern hinaufgestuft worden. Die Experten bleiben dennoch gelassen: Chance auf einen Vorbeiflug liege noch immer bei 97,7 Prozent.

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Ende 2024 hatten Wissenschaftler einen neuen Asteroiden entdeckt. Ihren Berechnungen zufolge könnte "2024 YR4" im Dezember 2032 auf die Erde treffen, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Damals bezifferte die Behörde die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages auf der Erde mit 1,2 Prozent.

Diese Berechnungen wurden nun nach oben korrigiert: Wie das Center for Near Earth Object Studies der NASA mitteilt, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag am 22. Dezember 2032 nun bei 2,3 Prozent.

Kein Grund zur Beunruhigung

"Wir sind immer noch bei 97,7 Prozent Chance auf einen Vorbeiflug", erklärt allerdings David Rankin vom Teleskopsystem Catalina Sky Survey gegenüber "space.com". Er betont, dass solche Anpassungen der Berechnungen völlig normal seien. "Bei neu entdeckten Asteroiden haben wir zunächst nur einen kleinen Beobachtungszeitraum. Je mehr Daten wir sammeln, desto genauer werden die Vorhersagen."

Typischerweise sind die ersten Berechnungen noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. "Wir verstehen zunächst nur die grobe Flugbahn des Asteroiden", erklärt Rankin. "Mit jeder weiteren Beobachtung können wir seine Position präziser bestimmen." Dies führe häufig dazu, dass sich die anfänglichen Einschlagswahrscheinlichkeiten noch mehrfach ändern.

Der etwa 40 bis 90 Meter große Asteroid kann noch bis April von terrestrischen Teleskopen beobachtet werden. Zusätzlich wird das James-Webb-Weltraumteleskop den Himmelskörper im März genauer unter die Lupe nehmen. "Diese zusätzlichen Daten werden uns ein viel klareres Bild liefern", so Rankin. "Erfahrungsgemäß sinkt die Einschlagswahrscheinlichkeit dann meist deutlich oder der Asteroid kann sogar ganz von der Risikoliste gestrichen werden."

Weltweite Zusammenarbeit

Die Beobachtung potenziell gefährlicher Asteroiden ist eine internationale Aufgabe. Neben der US-Bundesbehörde NASA sind auch die Europäische Weltraumorganisation ESA und ein weltweites Netzwerk von Observatorien an der Überwachung beteiligt.

"Wir haben die Werkzeuge und das Wissen, um solche Objekte frühzeitig zu erkennen und ihre Bahnen sehr genau zu berechnen", betont Rankin. Die nächste wichtige Beurteilung der Situation wird es geben, wenn der Asteroid im Juni 2028 wieder für Beobachtungen zur Verfügung steht.

Verwendete Quellen

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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