Manche kosmischen Sternfabriken produzieren junge Sonnen schubweise. Das schließen Astronomen der Europäischen Südsternwarte (Eso) aus detaillierten Beobachtungen des Orionnebels.
Dort fanden sie drei unterschiedliche Populationen sehr junger Sterne, wie die Eso am Donnerstag an ihrem Hauptsitz in Garching bei München mitteilte.
Damit könne sich das Verständnis davon, wie sich Sterne in Haufen bilden, grundlegend ändern. Der 1350 Lichtjahre entfernte Orionnebel ist eine der nächstgelegenen Geburtsstätten neuer Sterne. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.
Altersgruppen in Sternenhaufen
Forscher um Eso-Astronom Giacomo Beccari hatten die Helligkeit und genauen Farben aller Sterne im Orionnebel vermessen. Aus diesen Daten ließen sich Masse und Alter der Himmelskörper bestimmen.
Bei dieser Analyse entdeckten die Wissenschaftler überraschend drei unterschiedlich alte Gruppen sehr junger Sterne in demselben Sternhaufen.
"Diese Erkenntnis ist für uns sehr wichtig, da es bedeutet, dass nicht alle Sterne eines Haufens wirklich zur selben Zeit entstanden sind", erläuterte Beccaris Kollegin Monika Petr-Gotzens in der Mitteilung.
Entwicklung in Schüben - und deutlich schneller
Bislang sind Astronomen davon ausgegangen, dass die Sterne eines Sternhaufens alle gleich alt sind.
Die neuen Beobachtungen deuten den Angaben zufolge nun darauf hin, dass die Sternentstehung nicht nur in Schüben verläuft, sondern auch deutlich schneller als bisher gedacht.
Die Astronomen stellen ihre Arbeit in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts "Astronomy & Astrophysics" vor. © dpa
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