(crb/ibe) - Das All ist längst nicht so leer, wie man denkt: Allerhand fliegt umher, was eigentlich nicht dort hingehört, und bringt Satelliten und Astronauten in Gefahr. Der Großteil des Weltraummülls stammt von Raketen oder ausgedienten Satelliten. Während das noch nachvollziehbar ist, sind mitunter aber auch Gegenstände dabei, die man im All eher nicht vermuten würde.

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So trieb schon ein Teil der Asche des verstorbenen "Star Trek"-Erfinders Gene Roddenberry durch die unendlichen Weiten des Universums. Die etwa lippenstiftgroße Kapsel wurde 1992 mit einer Mission des Space Shuttles "Columbia" ins All geschossen und umkreiste die Erde, bis sie schließlich in der Atmosphäre verglühte. In diesem Jahr soll der Rest seiner Asche zusammen mit der seiner Frau Majel ins All geschossen werden.

Die lange Reihe von Astronauten, die Gegenstände bei Weltraumspaziergängen verloren, eröffnete 1965 Ed White. Ihm entglitt bereits beim ersten Weltraumspaziergang eines amerikanischen Astronauten ein Handschuh. Das Stück Stoff umkreiste daraufhin etwa einen Monat lang die Erde mit 28.000 km/h und wurde damit laut "Space.com" zum "gefährlichsten Bekleidungsstück aller Zeiten".

Werkzeuge und Ausrüstung scheinen die Astronauten bei ihren Ausflügen regelmäßig zu verlieren: Von Spachteln (2006 bei einer Mission des Space Shuttles "Discovery"), Zangen (2007) und Kameras (ebenfalls 2007) bis zu ganzen Werkzeugtaschen. Über den Wert der verlorenen Gegenstände möchte man lieber nicht nachdenken: Alleine die Werkzeugtasche, die der Astronautin Heide Stefanyshyn-Piper entglitt, kostete etwa 100.000 US-Dollar.

Aber auch Müll im wahrsten Sinne des Wortes fliegt im Orbit umher: Die Kosmonauten der russischen Raumstation "Mir" warfen alleine in den ersten zehn Jahren ihres Betriebs an die 200 Müllsäcke über Bord. Und auch menschliche Exkremente treiben durchs All: Bis vor kurzem wurde der Urin der Astronauten ins All gelassen, wo er sofort zu Eiskristallen gefror. Mehrere Raumfahrer beschrieben diesen Vorgang als einen der schönsten Anblicke im Weltraum.

Immerhin besteht so gut wie keine Gefahr, dass uns die im All umherschwirrenden Gegenstände irgendwann auf den Kopf fallen: Die meisten verbrennen, sobald sie wieder in die Erdatmosphäre eintreten, oder stürzen ins Meer.

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