Unsere Sonne wärmt und bräunt uns - und nicht nur unsere. Auch von anderen Sternen kommen Lichtteilchen, wenn auch verschwindend wenige. Oft waren sie Millionen oder gar Milliarden Jahre zu uns unterwegs.

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Beim Sonnenbad am Strand bräunt uns nicht nur unsere eigene Sonne: Auch rund zehn Milliarden extragalaktische Lichtteilchen treffen jede Sekunde unseren Körper, wie das Internationale Zentrum für Radioastronomie-Forschung ICRAR im australischen Perth berichtet.

Die Zahl dieser kosmischen Photonen haben australische, britische und US-Forscher in einer astronomischen Untersuchung ermittelt. Sie ist allerdings zehn Trillionen Mal geringer als die Menge der Lichtteilchen, die von der Sonne auf uns einprasseln. Einen Sonnenbrand bekommt man von den extragalaktischen Photonen daher nicht, und ihr Beitrag zur Sommerbräune ist entsprechend gering, schränkt das ICRAR ein.

"Die meisten Licht-Photonen, die uns treffen, stammen von der Sonne - entweder direkt oder gestreut am Himmel oder reflektiert vom Staub im Sonnensystem", erläutert ICRAR-Studienleiter Prof. Simon Driver. "Allerdings werden wir auch von Strahlung überflutet, die von jenseits unserer Galaxie stammt und extragalaktisches Hintergrundlicht genannt wird. Diese Photonen stammen aus den Kernen von Sternen und von Materie, die in supermassive Schwarze Löcher strudelt."

Während die Sonnenphotonen auf dem direkten Weg nur etwa acht Minuten zu uns benötigen, sind extragalaktische Lichtteilchen meist Millionen oder gar Milliarden Jahre unterwegs, bevor sie auf unserem Körper enden.

Die Untersuchung hat einen wissenschaftlichen Hintergrund: Das Forscherteam hat in akribischer Kleinarbeit mit den Daten mehrerer Observatorien die bislang genaueste Bestimmung des extragalaktischen Hintergrundlichts zusammengetragen und berichtet im Fachblatt "The Astrophysical Journal Letters" darüber.

Die Wissenschaftler erhoffen sich daraus neue Erkenntnisse darüber, wie sich aus einer gleichmäßigen Verteilung von Atomen im jungen Universum die Vielzahl von Sternen, Galaxien und Galaxienhaufen entwickelt hat, die wir heute sehen. Das extragalaktische Hintergrundlicht enthalte die nahezu komplette Geschichte der Energieproduktion im Universum, schreiben die Forscher in dem Fachblatt. Es sei das Produkt der dominanten astrophysikalischen Prozesse der Energieumverteilung aus den vergangenen 13 Milliarden Jahren.  © dpa

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