Mit einer neuen Taktik soll weiter in die Tiefen des Mars' eingedrungen werden. Dies soll wieder mithilfe des deutschen Marsmaulwurf geschehen.

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Neuer Anlauf für den deutschen Maulwurf auf dem Mars: Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Jet Propulsion Laboratory der Nasa wollen mit einer neuen Taktik der kleinen Rammsonde den Weg in größere Tiefen des Marsbodens ebnen. Ziel ist, dem Marsmaulwurf HP3 genug Halt zum weiteren Hineinhämmern zu verleihen, wie das DLR in Köln mitteilte.

Rückstoß muss aufgefangen werden

Denn ohne Halt und Reibung ist der HP3-Sonde ein tieferes Eindringen in die Oberfläche des Roten Planeten nicht möglich - der Marsmaulwurf funktioniert nämlich wie ein selbstschlagender Nagel, dessen Rückstoß durch Reibung aufgefangen werden muss. Dazu soll nun die Roboterarmschaufel des neben der Rammsonde stehenden Nasa-Landers den Maulwurf gegen die Wand des kleinen Kraters drücken, der sich um die kleine Sonde bildete.

Wegen dieses kleinen Kraters erfährt der Marsmaulwurf derzeit zu wenig seitliche Reibung - er drehte sich zuletzt in einer Tiefe von 35 Zentimetern im Kreis, ohne weiter vorzudringen. Erste Versuche, mit der Schaufel am Arm des Landers der Mission "InSight" das "Maulwurfloch" zu verfüllen, scheiterten an der harten Oberflächenkruste.

"Durch seitlichen Druck der Schaufel des robotischen Arms wollen wir nun versuchen, ihm diese fehlende Reibung zu geben", erklärte der wissenschaftliche Leiter des HP3-Experiments, Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung. Die neue Taktik soll in den kommenden Wochen erprobt werden.

Die HP3-Sonde ist eigentlich dafür konzipiert, sich bis zu fünf Meter tief in die Oberfläche des Roten Planeten vorzuarbeiten. Sie soll Temperatur und Wärmeleitfähigkeit des Untergrundmaterials messen. HP3 steht für "Heat Flow and Physical Properties Package".

Der in Deutschland gebaute Marsmaulwurf hatte Ende November 2018 mit dem "InSight"-Lander auf dem Mars aufgesetzt. Im Zuge der Nasa-Mission sollen Entwicklung, Struktur und physikalische Eigenschaften von Kruste, Mantel und Kern unseres Nachbarplaneten erforscht werden.  © AFP

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