2019 leben in Japan fast eine halbe Million weniger Japaner als noch im Jahr zuvor. Das dramatische Altern ihrer Bevölkerung beunruhigt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Gründe dafür ähneln denen in den meisten Industriestaaten.
Japans Bevölkerung schrumpft weiterhin rapide. Angesichts zu niedriger Geburtenraten sank die Zahl der Japaner in der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zum 1. Januar auf 124,8 Millionen Menschen, wie die Regierung am Mittwoch bekanntgab. Damit ging die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um die Rekordzahl von 433.239 zurück.
Zahl der Ausländer in Japan nimmt zu
Dieser Trend dauert seit nunmehr zehn Jahren an, beschleunigte sich jedoch zuletzt so schnell wie seit Beginn der Erfassung solcher Daten im Jahr 1968 nicht mehr. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der ausländischen Bürger in Japan im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 169.543 auf rund 2,7 Millionen an.
Das G7-Land Japan altert so schnell wie kein anderer Industriestaat. In einigen Sektoren der Wirtschaft herrscht bereits ein akuter Mangel an Arbeitskräften, der nun durch eine begrenzte Aufnahme an ausländischen Gastarbeitern etwas gedämpft werden soll.
Da sich die Regierung in Tokio zu keiner umfassenden Immigrationspolitik wie etwa Deutschland durchringen will, schrumpft die Bevölkerung weiter.
Die Japaner bekommen kaum noch Kinder
Mehr als ein Viertel der Inselbewohner ist inzwischen älter als 65 Jahre. Zugleich mangelt es in dem fernöstlichen Land an Nachwuchs: Die Zahl der Geburten fiel im vergangenen Jahr auf 921.000, hieß es. Damit kamen in Japan im nunmehr dritten Jahr in Folge weniger als eine Million Babys auf die Welt.
Hintergrund ist unter anderem ein Trend unter jungen Japanerinnen und Japanern, immer später zu heiraten und auch die Geburt des ersten Kindes hinauszuschieben.
Zugleich registrierte der Staat vergangenes Jahr rund 1,4 Millionen Todesfälle. Seit zwölf Jahren liegt die Zahl über der der Geburten.
Auch in den drei größten Metropolen - dem Großraum der Hauptstadt Tokio, der Industriestadt Nagoya und der Kansai-Region um Osaka - sank die Zahl der Bewohner erstmals: auf zusammen 64,5 Millionen. (hau/dpa)
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