Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wende ist die Abwanderung aus Ostdeutschland gestoppt.
Seit 2012 ziehen nach amtlichen Zahlen mehr Menschen aus Westdeutschland und dem Ausland in den Osten als umgekehrt. "Wir haben eine Trendwende", sagte Reiner Klingholz, der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, am Dienstag in Berlin. Davon profitierten aber in erster Linie die größeren Städte wie Leipzig, Dresden, Jena, Erfurt und Potsdam. In 85 Prozent der Gemeinden überwiege noch immer die Abwanderung.
Das Institut hat Zahlen der Statistischen Ämter in einer Studie zusammengefasst. Die stark wachsende Hauptstadt Berlin wurde nicht berücksichtigt.
"Ich schätze, dass sich der Trend verstetigt", sagte Klingholz. Die Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), bemerkte, die Städtebauförderung und der Stadtumbau Ost hätten die Städte lebenswert gemacht. Nun seien "pfiffige Lösungen" für das Land gefragt. Klingholz sagte, im Westen sei der Drang in die Städte ähnlich stark. Das Land sei dort aber dichter besiedelt als im Osten, was die Versorgung erleichtere. © dpa
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