(ibe) - Was für das Internet Informationen sind, sind in unserem Gehirn die Signale. Wie amerikanische Wissenschaftler erstmals zeigen konnten, sind die beiden "Schaltzentralen" ganz ähnlich aufgebaut: Auch unser Hirn ist im Grunde nichts anderes, als ein komplexes Netzwerk.

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Bisher galt die Annahme, dass unser Gehirn hierarchisch aufgebaut ist, und Informationsbefehle sozusagen "von oben nach unten" weitergegeben werden. Wie "Bild Online" meldet, konnten zwei US-Forscher nun aber zeigen, dass unser Gehirn wie ein Netzwerk funktioniert.

Den Nachweis für ihre Annahme, die sie im amerikanischen Wissenschaftsmagazin "Pnas" veröffentlicht haben, erbrachten die Wissenschaftler aus Versuchen mit Ratten. Sie untersuchten hierfür, wie und wohin deren Gehirne Impulse weiterleiten. Da Rattenhirne in Funktion und Aufbau dem der Menschen ähneln, lassen sich die Versuchsergebnisse übertragen.

Bei den Experimenten wurden laut "Bild Online" auch die Verbindungen von Gehirnregionen analysiert, die für Appetit, Stress oder Depressionen zuständig sind. Ziel der Forscher ist es, eine "Landkarte" aller vernetzten Nervensysteme des menschlichen Gehirns zu erstellen.

Schon im Jahr 2007 veröffentlichten amerikanische Psychologen eine wissenschaftliche Studie zum menschlichen Erinnerungsvermögen. Die Wissenschaftler Thomas Griffiths, Mark Steyvers und Alana Firl von der Universität Berkeley in Kalifornien fanden bei ihrem "Erinnerungs-Test" heraus, dass das Gehirn wie die Internet-Suchmaschine Google arbeitet. Der Mensch durchforstet seine Erinnerung ebenso nach Daten, Fakten, Wörtern oder Konzepten, wie es die Suchmaschine durch ihr "Page-Ranking" –Verfahren macht. Die Erkenntnisse der Forscher sollen in die Optimierung von Suchmaschinen und die weitere Entschlüsselung der Informationsverarbeitung des Menschen einfließen.

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