(ah) - Männer finden Frauen besonders attraktiv, wenn sie auf kleinem Fuß leben, aber auch wenn sie lange Oberschenkelknochen oder schmale Hüften besitzen.

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Das lässt zumindest eine Studie vermuten, die zwei Forscher von der State University of New York in Albany durchführten und von der das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet.

Jeremy Atkinson und Michelle Rowe maßen 16 Körperteile von 60 weiblichen Studentinnen aus, darunter deren Körpergröße, die Breite der Hüften und die Länge von Händen, Füßen und Oberschenkeln. Für jedes der 16 untersuchten Körperteile wählten sie die acht Frauen, bei denen diese jeweils am kürzesten und längsten waren. Die beiden Forscher nahmen Porträtfotografien von diesen Studentinnen auf. Aus den Gesichtern der acht Frauen mit zum Beispiel den kleinsten Füßen erstellten sie ein einziges Bild, das ein Mix der Gesichtszüge dieser Frauen war. Genauso verfuhren sie mit den Porträts der acht Frauen mit den größten Füßen.

Die Pärchen der Mix-Bilder legten die Wissenschaftler 77 heterosexuellen männlichen Studenten vor. Diese sollten bewerten, welches der beiden Gesichter sie attraktiver finden.

Die Ergebnisse stellten Atkinson und Rowe laut "New Scientist" kürzlich auf einer Tagung der internationalen "Human Behavior and Evolution Society" in Eugene, Oregon vor: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Studenten das Gesicht der Frauen mit kleinen Füßen als attraktiver einschätzten, war dreieinhalb Mal größer als dass sie das Mix-Porträt der Frauen mit großen Füßen wählten. Darüber hinaus war es 10-mal wahrscheinlicher, dass sie das Gesicht der Studentinnen mit kleinen Füßen als femininer einstuften.

Bei anderen Körpermaßen war das Ergebnis sogar noch eindeutiger: So war es beispielsweise 11-mal wahrscheinlicher, dass die Versuchsteilnehmer das Mix-Gesicht der Frauen mit schmalen Hüften anziehender fanden als das der Studentinnen mit breiteren Hüften und 8-mal wahrscheinlicher, dass sie das Bild der Frauen mit langen Oberschenkelknochen bevorzugten.

Doch warum scheint die Größe bestimmter Körperteile mit der Attraktivität des Gesichtes zusammenzuhängen? Laut "New Scientist" glaubt Atkinson, dass es sich hier um Hinweise auf eine gesunde oder ungesunde Kindheit handelt. Falsche Ernährung und Stress seien unter Biologen dafür bekannt, dass sie eine verfrühte Pubertät auslösen. Das könne in einem relativ kräftigen Körperbau resultieren. Frauen mit einer glücklicheren Kindheit würden eine feingliedrigere, femininere Figur und ein weiblicheres Gesicht entwickeln. Männer würden also, indem sie diese Eigenschaften attraktiver finden, unbewusst wahrnehmen, ob Frauen sich gesund entwickelt haben.

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