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"Ich bin ein waschechter Fuckinger" - so oder zumindest so ähnlich klingt es, wenn sich die Bewohner des Örtchens "Fucking" vorstellen. Damit lösen sie regelmäßig Lacher aus. Und sie teilen sich dieses Schicksal mit all jenen, die in Orten mit ähnlich erstaunlichen Namen wohnen.

Fucking liegt in Oberösterreich, genauer gesagt in dem Bezirk Branau am Inn (Gemeinde Tarsdorf). 100 Fuckinger haben hier ihr Zuhause. "Fucking" zieht durch den unpopulären Ortsnamen immer neugierige Touristen an, die das Örtchen mit dem unpopulären Namen genauer in Augenschein nehmen wollen.

Vor allem englischsprachige Urlauber reisen nach Fucking, um dort ein Foto von dem Ortsschild zu schießen. Einige davon würden das Schild am liebsten als Souvenir mitnehmen.

Denn die Fuckinger haben ein großes Problem: Dreiste Diebe stehlen die Ortsschilder immer wieder. Die Bürger haben inzwischen viele Strategien entwickelt, um sich gegen den Diebstahl zu schützen. Sie schweißen die Schilder an, betonieren sie ein oder vernieten sie.

Auch der Ort "Drogen" im thüringischen Landkreis "Altenburger Land" lockt durch seinen außergewöhnlichen Namen immer wieder Langfinger an. Das 170-Einwohner-kleine-Dorf hat das Problem nun auf seine eigene Weise gelöst: Das Ortsschild wurde extra hoch angebracht, um es Dieben schwerer zu machen, das Schild abzuschrauben.

Weiter zu anderen ausgefallenen Ortsnamen in Deutschland: Möchten Sie nach Kalifornien, Ägypten oder Sibirien - ohne Ihr Heimatland zu verlassen? Geht nicht? Geht schon! Denn "Kalifornien" (PLZ 24217), "Ägypten" (PLZ 49586) und "Sibirien" (PLZ 25335) sind tatsächlich Dörfer in Norddeutschland.

Norddeutschland ist eine wahre Fundgrube für interessante Ortsnamen. Ein Tagesausflug genügt, um in "England" (PLZ 25845), "Grönland" (PLZ 25358), "Kamerun" (PLZ 26954), "Kongo" (PLZ 24619), "Lappland" (PLZ 24326), "Norwegen" (PLZ 24405), "Sibirien" (PLZ 26969) oder bei "Nordpol" (PLZ 25836) zu landen.

In "England" finden Sie eher selten waschechte Briten und in Kamerun so gut wie keine Zentralafrikaner. Hier leben vornehmlich Deutsche, vielleicht gemischt mit ein paar Zugezogenen. Mitunter heißen auch ein Feld oder ein Grundstück so - trotzdem die Namen sind offiziell eingetragen und locken immer wieder Neugierige an, die das deutsche "Kongo" oder "Sibirien" sehen möchten.

Doch wie kam es zu diesen außergewöhnlichen Namen? Die Norddeutschen sollen während des Kolonialismus von Afrika begeistert gewesen sein. Das wirkte sich bei den Ortsbenennungen aus. "England" entstand durch die Bezeichnung "enges Land", weil der Seehafen dort ein sehr enges Ende hatte. Daraus wurde im Lauf der Jahre "England". Vor "Kalifornien" soll im 18. Jahrhundert ein gleichnamiges Schiff gekentert sein. Die Herkunft so manch anderen Namens ist schlicht ungewiss.

Weiter auf der Weltreise innerhalb Deutschlands: Die ganze Welt liegt Ihnen in Schleswig-Holstein zu Füßen. In dem kleinen Örtchen "Welt" (PLZ 25836) wohnen zwar nur 250 Menschen, doch die sind im wahrsten Sinn des Wortes alle "Welt"-Bürger. Das Schönste ist, dass man nicht wirklich am Ende der Welt angekommen ist, wenn man den Ort durchfahren hat.

Es gibt in Deutschland weitere Ortsnamen zum Lachen und Staunen. "Sommerloch" (Rheinland-Pfalz) und "Sexbierum" (Provinz Friesland) beispielsweise. Oder kennen Sie "Buntekuh", ein Ortsteil der Stadt Lübeck, "Pissen" in Sachsen-Anhalt oder "Aua" in Hessen? Auch die Bewohner von "Petting" (PLZ 83367) oder "Möse" (bei Sternwede, PLZ 32351) dürften den Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern, wenn sie ihre Herkunft verraten.

Das ist noch nicht alles: Wir haben Ihnen in unserer Bildergalerie skurrile Ortsnamen zusammengestellt, mit denen wir Ihnen den Tag versüßen.

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