Nach scharfer Kritik von Tierschützern rückt Malaysia von seiner geplanten Orang-Utan-Diplomatie ab.

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Käufer von malaysischem Palmöl sollen zwar wie angekündigt Orang-Utans adoptieren können, die Tiere sollen aber in ihrer natürlichen Umgebung bleiben, wie örtliche Medien am Montag berichteten. In Anlehnung an Chinas seit Jahren verfolgte Panda-Diplomatie hatte Malaysia im Mai zunächst angekündigt, Orang-Utans an Länder zu verschenken, die Palmöl kaufen.

"Besonders schützenswerte" Waldstücke sollten innerhalb der Palmölplantagen bewahrt werden, zitierten malaysische Medien am Montag Rohstoffminister Johari Abdul Ghani. "Diese Gebiete erlauben es den Orang-Utans, sich frei zu bewegen, Nahrung zu finden und sich ungestört fortzupflanzen, ohne Störung durch den Menschen oder andere Aktivitäten", sagte der Minister demnach.

Palmöl-Käufer aus aller Welt könnten dann einen oder mehrere Orang-Utans "sponsern", sagte der Minister laut der Zeitung "The Star". Mit dem gesammelten Geld sollten Tierschutzprogramme realisiert werden.

Malaysia hatte im Mai angekündigt, einige der bedrohten Menschenaffen an Länder zu geben, die Palmöl kaufen. Dies gelte vor allem für große Importeure wie die Europäische Union und Indien. Der Plan hatte Empörung bei Umweltschützern ausgelöst. Sie verwiesen darauf, dass die Palmölproduktion in Malaysia und Indonesien zu einer massiven Zerstörung von tropischen Regenwäldern führe, dem natürlichen Lebensraum der Orang-Utans.

Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht. Ihr natürlicher Lebensraum wird immer kleiner, weil zum Anlegen von Palmfrucht-Plantagen der Regenwald gerodet wird. Palmöl wird unter anderem für Nahrungsmittel und Kosmetikprodukte genutzt.

China verfolgt seinerseits schon lange seine Panda-Diplomatie, um international Einfluss zu nehmen. Dabei werden Pandas für einige Jahre an Staaten ausgeliehen, um diese Peking gegenüber wohlgesonnen zu stimmen.  © AFP

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