• Zum Ausstoß von Treibhausgasen trägt die Ernährung der Menschheit einen erheblichen Teil bei.
  • Wie groß der Anteil tatsächlich ist, haben Forscherinnen und Forscher nun berechnet.
  • Es kam heraus: Die Fleischproduktion ist dabei ein großes Problem.

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Die weltweite Lebensmittelproduktion verursacht mehr als ein Drittel des Treibhausgas-Ausstoßes. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse einer internationalen Wissenschaftlergruppe. Dabei sind die Emissionen durch die Herstellung tierischer Lebensmittel fast doppelt so hoch wie durch die Herstellung pflanzlicher Lebensmittel.

Bei den Tieren führt die Rinderzucht zum größten Ausstoß, bei den Pflanzen ist es der Reisanbau. Das Team um Atul Jain von der University of Illinois in Urbana (Illinois, USA) hat seine Studie in der Fachzeitschrift "Nature Food" veröffentlicht.

"Das demografische Wachstum und das damit verbundene Wirtschaftswachstum haben die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln erhöht und Ernährungsänderungen verursacht, wie beispielsweise den Verzehr von mehr tierischen Produkten", schreiben die Forscher. Sie stellen fest, dass vielen Schätzungen zu Treibhausgas-Emissionen uneinheitliche Datensätze zugrunde liegen. Deshalb entwickelten sie ein Computermodell als einheitliches Bezugssystem, um die Daten aus verschiedenen Quellen miteinander vergleichbar zu machen.

Tierische Lebensmittel verursachen über Hälfte der Treibhausgase in dem Sektor

Bei ihren Berechnungen beziehen Jain und Kollegen den Ausstoß von Anbauflächen und Weideland ebenso ein wie Darmgase und den Umgang mit tierischen Ausscheidungen (etwa Gülle). Emissionen aus Transport, Handel und Lagerhandel fließen ebenfalls ein. Herstellung und Transport von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sowie die Produktverarbeitung sind weitere Faktoren. Schließlich kalkulieren sie auch den Treibhausgas-Ausstoß wegen veränderter Landnutzung (etwa Felder statt Wäldern).

Daraus ergibt sich, dass tierische Lebensmittel (Fleisch, Milch, Eier) 57 Prozent der Treibhausgase in diesem Sektor verursachen, pflanzenbasierte Lebensmittel 29 Prozent. Die übrigen 14 Prozent entfallen auf Produkte wie Gummi und Baumwolle.

Insgesamt kommen die Forscher auf einen jährlichen Treibhausgasausstoß durch die Lebensmittelproduktion von 17,318 Milliarden Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. "Äquivalente" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Treibhausgaspotenzial von Methan und Lachgas auf das Potenzial von Kohlendioxid (CO2) umgerechnet wurde. Das Potenzial bezieht sich auf die Klimaveränderung für die nächsten 100 Jahre. Mit dieser Summe trägt die weltweite Lebensmittelproduktion den Forschern zufolge 35 Prozent zum Treibhausgas-Ausstoß bei.

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Sektor "Transport" liegt bei 14 Prozent

Weil das Team um Jain Daten aus 200 Ländern verwendete, konnten sie aus Gründen der Vergleichbarkeit keine neueren Daten nutzen als die aus dem Zeitraum 2007 bis 2013. Die Daten wurden gemittelt auf das Jahr 2010. Nach Angaben des Weltklimarates (IPCC) von 2014 trugen "Land- und Forstwirtschaft und andere Landnutzung" 24 Prozent zu den Treibhausgasen bei.

Abgegrenzt davon ist der Sektor "Transport", der branchenübergreifend mit 14 Prozent angegeben wird. Die Daten der aktuellen Studie und die des Weltklimarates sind deshalb nur bedingt vergleichbar. 2014 kamen die Herstellung von Elektrizität und Wärme auf 25 Prozent, Gebäude auf sechs Prozent, die Industrie auf 21 Prozent und andere Energieformen auf zehn Prozent.

Rinderherden in Südamerika erzeugen viel Methan

Nach Weltregionen sind Süd- und Südostasien durch den Reisanbau und Südamerika durch die großen Rinderherden, die bei der Verdauung Methan erzeugen, die größten Treibhausgas-Produzenten. Die Wissenschaftler haben insgesamt 171 pflanzenbasierte und 16 tierbasierte Lebensmittel untersucht und die Treibhausgasmengen nach Weltregionen ausgewertet.

So sollen Politiker detaillierte Zahlen für Entscheidungen an die Hand bekommen; beispielsweise schreiben die Forscher: "Wir können die Verringerung der Bodenemissionen durch Landbewirtschaftungspraktiken wie Direktsaat oder reduzierte Bodenbearbeitung untersuchen." (ff/dpa)

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