Braunes Fell, riesige Augen - die putzigen Mausmakis auf Madagaskar sind nur schwer zu unterscheiden. Deutsche Wissenschaftler haben jetzt drei neue Arten der kleinen Primaten beschrieben.
Winzlinge mit großen Knopfaugen: Forscher des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) haben gleich drei neue Affenarten auf Madagaskar beschrieben.
Es handele sich um bisher unbekannte Spezies von Mausmakis, teilte das DPZ am Freitag in Göttingen mit. Dadurch sei die Zahl der bekannten Mausmaki-Arten auf 24 gestiegen.
Noch vor 20 Jahren waren nur zwei Arten dieser kleinen nachtaktiven Primaten bekannt. Mausmakis kommen nur in dem südostafrikanischen Inselstaat vor. Sie sind durch Brandrodung und Jagd bedroht.
Zu den Mausmakis gehört auch der kleinste Primat der Welt, der nur 30 Gramm schwere Madame Berthe’s Mausmaki. Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums hatten ihn 1993 entdeckt.
Die Tiere mit dem braunem Fell und den auffälligen Augen ähneln sich stark. Einzelne Arten lassen sich den Angaben zufolge nur mit Hilfe genetischer Verfahren unterscheiden. "Durch den Einsatz neuer, objektiver Methoden zur Bewertung von genetischen Unterschieden zwischen verschiedenen Individuen konnten wir mehrere unabhängige Belege dafür finden, dass diese drei Mausmakis neue Arten darstellen", sagte DPZ-Forscher Peter Kappeler.
Der Nachweis gelang den deutschen Wissenschaftlern gemeinsam mit Kollegen aus den USA und aus Madagaskar. Das Team veröffentlichte die Studie in der Fachzeitschrift "Molecular Ecology". © dpa
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