An einem Strand der Nordseeinsel Juist hat ein Spaziergänger eine Karte aus einem Forschungsprojekt von 1961 gefunden.

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Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg mitteilt, war die entdeckte Karte offenbar Teil eines wissenschaftlichen Programms zur Erforschung der Driftbewegungen in der Nordsee insbesondere im Zusammenhang mit Ölverschmutzungen.

Auf der Karte war laut BSH die Aufforderung vermerkt, sie an das damals noch existierende Deutsche Hydrographische Institut zu schicken.

Über 40 Jahre auf hoher See - die Driftkarte hat sich dank einer wasserdichten Verpackung sehr gut gehalten. © BSH

Insgesamt wurden bei dem Versuch aus dem Jahr 1961 rund 4000 solcher Driftkarten eingesetzt, von denen etwa 30 Prozent von Findern aus England, Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland zurückgesandt wurden.

Forschung vor unserer Zeit

"Der überraschende Fund dieser Driftkarte ist ein spannendes Zeugnis der historischen Meeresforschung", erklärte BSH-Präsident Helge Heegewaldt. "Er zeigt, wie in der Vergangenheit Meeresströmungen untersucht wurden – eine Aufgabe, die das BSH heute mit modernster Technologie fortführt."

Mittlerweile werden dafür laut BSH sogenannte Argo-Treibbojen eingesetzt, die kontinuierlich Daten liefern. Damit kann beispielsweise der Driftweg verlorener Container oder die Ausbreitung von Ölteppichen nach Havarien vorhergesagt werden. Auch Verursacher von Verschmutzungen werden damit ermittelt. (afp/bearbeitet von tar)