Katholiken begehen am 8. Dezember das Hochfest Mariä Empfängnis. Es ist einer der populärsten Irrtümer, dieser Tag habe etwas mit der Jungfrauengeburt zu tun. Dabei geht es bei der "unbefleckten Empfängnis" um Marias eigene Geburt.

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Vor 170 Jahren, am 8. Dezember 1854, verkündete Papst Pius IX. das Dogma der "unbefleckten Empfängnis Marias". Sehr häufig wird irrtümlich angenommen, damit sei die Jungfräulichkeit Marias gemeint, also die Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist.

Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Begriff der "unbefleckten Empfängnis" aber die Überzeugung der Kirche, Maria selbst sei frei von jeder Sünde und ohne Erbsünde auf die Welt gekommen.

Daher liegt der Gedenktag auch nicht neun Monate vor Weihnachten, sondern neun Monate vor Mariä Geburt am 8. September.

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"Frei vom Makel der Erbsünde" - anders als alle anderen Menschen

In der entsprechenden Bulle "Ineffabilis Deus" ("Der unaussprechliche Gott") heißt es, Maria sei "im ersten Augenblick ihrer Empfängnis aufgrund einer besonderen Gnade und Auszeichnung vonseiten des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers der ganzen Menschheit, von jedem [sic!] Makel der Erbsünde bewahrt".

Dass sie frei vom "Makel der Erbsünde" ist, unterscheidet sie nach der katholischen Lehre von allen anderen Menschen. Es soll "ihre einzigartige Nähe zu Gott zum Ausdruck bringen", heißt es von der katholischen Kirche in Deutschland.

Weil Maria ihr ganzes Leben lang ohne Sünde blieb, bedarf sie - anders als wir - nach katholischem Glauben auch nicht der Läuterung. Ihre Seele und ihr Leib sind schon vor dem Tag des Jüngsten Gerichts von Gott im Himmel aufgenommen worden.

Das entsprechende Fest Mariä Himmelfahrt wird am 15. August gefeiert und ist in Deutschland - im Gegensatz zu Mariä Empfängnis - zumindest in Teilen Bayerns und im Saarland ein Feiertag.

Mariä Empfängnis: Große Tradition in Österreich

Größere Bedeutung, ja sogar eine jahrhundertealte Tradition, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht, hat der 8. Dezember in Österreich. In der NS-Zeit wurde der Feiertag abgeschafft.

Nach Kriegsende erkämpften die Österreicher aber seine Wiedereinführung. Hunderttausende unterstützten damals eine entsprechende Unterschriftenaktion. Heute wird das Fest auch immer häufiger als Maria Erwählung bezeichnet.

In Italien und Teilen der Schweiz ist Mariä Empfängnis ebenfalls ein Feiertag.

Verwendete Quellen:

  • Katholisch.de: "Mariä Empfängnis: Das missverstandene Fest"
  • Kathpress.at: "Festmonat Dezember: Kirche feiert Nikolaus, Barbara und Maria"
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