Die "Wirtschaftsweisen" senkt die Wachstumsprognose für das laufende Jahr stark. Die Sachverständigen sehen zwei Gefahren.
Die "Wirtschaftsweisen" haben vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunktur ihre Wachstumsprognose für 2019 um fast die Hälfte auf 0,8 Prozent nach unten korrigiert.
Für 2020 erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent, wie die Ökonomen am Dienstag in Berlin mitteilten.
Im vergangenen Herbst hatten sie in ihrem Gutachten für 2019 noch mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Im Frühjahr 2018 waren sie von einem Plus von 1,8 Prozent ausgegangen.
Produktionsprobleme in der Automobil- und Chemieindustrie
Die Sachverständigen begründen ihre Prognose damit, dass das Expansionstempo der deutschen Volkswirtschaft merklich nachgelassen habe. Vorübergehende Produktionsprobleme in der Automobil- und Chemieindustrie seien dafür mitverantwortlich gewesen.
Gleichzeitig habe sich die "Grunddynamik der deutschen Wirtschaft verlangsamt". Dies gehe vor allem auf eine deutlich schwächere Exportnachfrage aus wichtigen Absatzmärkten zurück.
Am Mittwoch will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Eckpunkte für den Haushaltsentwurf für 2020 und die mittelfristige Finanzplanung ins Kabinett einbringen.
Oberste Priorität ist den Angaben zufolge, erneut eine "Schwarze Null" zu schaffen, also einen Haushalt ohne neue Schulden. Angesichts rückläufiger Steuereinnahmen muss die schwarz-rote Koalition wohl den Gürtel enger schnallen. © dpa
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