VW hat neben den bereits beschlossenen umfangreichen Stellenstreichungen für die kommenden Jahre einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Das gab der Autokonzern am Mittwoch bekannt. Ziel sei dabei auch die Automatisierung von Arbeitsprozessen, um den jährlichen Unternehmensgewinn zu steigern.
Der Volkswagen-Konzern will bei seiner Kernmarke VW Pkw in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 5.000 bis 7.000 Stellen streichen.
Wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg weiter mitteilte, will VW Routineaufgaben automatisieren und unter anderem auch damit ab 2023 eine Gewinnverbesserung von 5,9 Milliarden Euro jährlich erzielen. Stellen sollen beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern nicht neu besetzt werden.
Hintergrund ist, dass VW derzeit viel Geld in moderne IT-Systeme investiert. Das eröffnet Spielraum für das Management, über Stellenstreichungen Kosten zu sparen.
Bereits seit einigen Tagen steht ein weiterer Personalabbau bei der Marke VW im Raum. Zudem will Volkswagen die Modellvielfalt reduzieren und Materialkosten senken.
Mit den bisherigen Sparprogrammen habe VW bereits viel erreicht, sagte der bei der Marke VW für das Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter: "Aber wir müssen noch deutlich mehr tun, um die anstehenden Herausforderungen auch in der Zeit nach 2020 zu bewältigen."
30.000 Arbeitsplätze weltweit betroffen
Im Herbst 2016 hatte das Unternehmen mit der Arbeitnehmerseite bereits ein großes Sparprogramm verabredet, das bis Ende 2020 läuft.
Es sieht den weltweiten Abbau von 30.000 Stellen vor, 23.000 davon in Deutschland. Im Gegenzug sollen 9.000 Arbeitsplätze in Zukunftsbereichen wie der Softwareentwicklung neu entstehen, betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2025 ausgeschlossen.
Das Programm sollte eine Ergebnisverbesserung von 3,7 Milliarden Euro ab 2020 bringen und die Produktivität der Werke deutlich erhöhen.
VW-Chef Herbert Diess will mit der neuen Sparrunde auch die Investitionen für den Schwenk zu Elektromodellen und Digitalisierung bezahlen.
Die Marke VW verfehlte im vergangenen Jahr ihre Renditeziele, vor allem weil die Probleme rund um den neuen Abgas- und Verbrauchstest WLTP viel Geld kosteten.
Weil Zulassungen nach dem neuen Prüftest fehlten, konnte lange Zeit nur ein eingeschränktes Modellangebot verkauft werden. (dpa/mwo)
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