SEPA soll den Zahlungsverkehr in der EU einheitlicher machen – doch für Unternehmen bedeutet die Umstellung auch finanzielle Belastungen. Seit dem 1. August werden geschäftliche Zahlungen nur noch in der neuen Form abgewickelt. Was hat die Umstellung Österreich gekostet?

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Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein unübersichtliches Zahlenungetüm: 20 Stellen hat die österreichische IBAN ("International Bank Account Number"): die neue, europaweit gültige Kontonummer. Bei genauerem Hinsehen jedoch entpuppt sie sich jedoch als einfach zu erinnern: Sie beginnt mit dem Länderkennzeichen AT, gefolgt von zwei Prüfziffern – das sind auch die einzigen, die man sich merken muss. Denn danach kommen die (fünfstellige) Bankleitzahl und die (elfstellige) Kontonummer. Kürzere Kontonummern werden mit vorangestellten Nullen ergänzt.

Europas Zahlungsverkehr soll einheitlicher werden

Die Abkürzung SEPA ("Single Euro Payment Area") steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum und soll Zahlungen grenzüberschreitend standardisieren – und sie so schneller und einfacher machen. Derzeit sind 33 Länder an diesem Projekt beteiligt: alle Länder der EU-28 sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz.

Aus Sorge, dass viele Unternehmen die Umstellung verschlafen und es Probleme beim Zahlungsverkehr geben würde, verlängerte die EU die Frist für die SEPA-Einführung um sechs Monate. Seit dem 1. August sind nun Einzahlungen, Auszahlungen und Überweisungen im Geschäftsverkehr nur noch in der europaweit gültigen Form zulässig.

Für Privatnutzer steht das alte Überweisungsverfahren prinzipiell noch bis Februar 2016 zur Verfügung. Es ist ein riesiges Projekt: Nach Daten des "Austrian Payments Council" werden jährlich etwa 73 Milliarden elektronische Überweisungen im SEPA-Raum getätigt, davon mehr als 700 Millionen allein in Österreich.

Gesamtkosten bleiben unklar

Doch wie viel kostet die SEPA–Umstellung? Für Unternehmen bedeutet das neue Verfahren zunächst eine finanzielle Mehrbelastung: Bei Einzugsermächtigungen müssen etwa schriftliche SEPA-Mandate eingeholt werden, und auch fehlerhafte Zahlungsabwicklungen können Mehrkosten verursachen.

Doch genaue Zahlen oder auch nur Schätzungen zu den Gesamtkosten in Österreich sind schwierig zu bekommen. Auf Anfrage von GMX will die österreichische Nationalbank dazu keine Auskunft geben, für Kostenschätzungen sei es noch zu früh. Auch im Finanzministerium ist man wenig auskunftsfreudig.

Allein die Banken kostet SEPA 150 Millionen Euro

Zumindest Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Sparte Bank und Versicherung bei der Wirtschaftskammer, nennt Zahlen: Für die Kreditwirtschaft schätzt er die Kosten der SEPA-Umstellung auf 150 bis 180 Millionen Euro – allerdings schon seit dem Jahr 2008, als die operative Umstellung begann. Dazu gehörten dann etwa Kosten wie Belegdesign, Schulungen, IT sowie die Information der Kunden.

Schätzungen der Gesamtkosten seien jedoch schwierig. "Die Kosten unterscheiden sich für kleine und große Unternehmen stark, der Markt ist so inhomogen, dass man dazu momentan keine seriösen Schätzungen abgeben kann", sagt Rudorfer - und ergänzt: "Österreich ist gut für SEPA gerüstet. Bei der Umstellung von Lastschriften sind wir sogar Europameister!"

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