Der Handels- und Touristikkonzern Rewe hat vor allem wegen der positiven Entwicklung seiner Reisesparte den Gewinn deutlich gesteigert.
Im vergangenen Jahr verzeichnete der Handelsriese einen Jahresüberschuss von 736,2 Millionen Euro und damit ein Plus von 46 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab. Selbstständige Rewe-Händler und Beteiligungsunternehmen sind hier nicht berücksichtigt.
Der Gesamt-Umsatz der Rewe-Gruppe stieg begünstigt durch die hohe Inflation demnach um knapp 9 Prozent auf 92,3 Milliarden Euro. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich des Konzerns, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.
Die Umsätze kletterten hier um knapp 25 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. "Einerseits hält der Reise-Nachholbedarf nach der Pandemie an. Andererseits haben viele Menschen die Entscheidung getroffen, sich ihren Urlaub zu gönnen und bei Bedarf lieber an anderer Stelle zu sparen", sagte Rewe-Chef Lionel Souque der Deutschen Presse-Agentur.
In seinem Kerngeschäft, dem Lebensmittelhandel, hat das Unternehmen die Verunsicherung und Sparsamkeit der Verbraucher 2023 jedoch erneut deutlich zu spüren bekommen. Die hohe Preissensibilität habe das Einkaufsverhalten beeinflusst, sagte Souque. Die Menschen hätten verstärkt zu Angeboten, Eigenmarken und Preiseinstiegsprodukten gegriffen. Das wirkte sich negativ auf das Geschäft von Rewe und Penny aus.
Die Umsätze in Deutschland stiegen zwar um 7,8 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro. Das Wachstum fiel damit deutlich geringer aus als die Preissteigerungen. Die vom Statistischen Bundesamt ermittelte Inflation bei Nahrungsmitteln lag 2023 bei 12,4 Prozent.
Zuletzt schwächten sich die Preissteigerungen wieder deutlich ab. "Aktuell gibt es – betrachtet über all unsere Märkte – in unseren Sortimenten keine Inflation mehr, gewichtet sinken die Preise sogar", sagte Vorstandschef Souque. © dpa
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