Der frühere BayernLB-Chef Werner Schmidt kann sich im Prozess um den Milliarden-Fehlkauf der Hypo Group Alpe Adria auf eine Bewährungsstrafe mit Geldauflage einstellen. Die Bestechung von Jörg Haider soll er bereits eingeräumt haben.

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Als Bedingung für eine Bewährungsstrafe verlangte der Staatsanwalt in einer Erklärung vor dem Landgericht München am Montag, dass Werner Schmidt einen Bestechungsvorwurf einräumt. Vorab habe es bereits Gespräche über ein mögliches Ende des Prozesses mit bisher mehr als 50 Verhandlungstagen gegeben, sagte der Vorsitzende Richter Joachim Eckert.

Schmidt und ein früherer Vorstandskollege müssen sich in dem Prozess wegen des Vorwurfs der Untreue verantworten, weil sie die HGAA im Jahr 2007 trotz offenkundiger Risiken gekauft und damit hohen Schaden angerichtet haben sollen. Zudem wirft die Anklage ihnen Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider vor. Der inzwischen verstorbene Politiker soll 2,5 Millionen Euro für das Klagenfurter Fußballstadion gefordert haben, damit er dem Verkauf der Hypo Group Alpe Adria zustimmt. Schmidt und Hanisch hatten die Vorwürfe stets bestritten.

Wie "Kurier.at" berichtet, soll Schmidt aufgrund des angebotenen Deals die Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider zugegeben haben. Den Ex-BayernLB-Chef erwartet damit voraussichtlich eine Bewährungsstrafe zwischen einem Jahr und vier Monaten und einem Jahr und zehn Monaten. Zudem droht eine Strafzahlung von 300.000 Euro. Das Urteil steht noch aus. (ncs/dpa)

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