In Österreich schließt wegen ausbleibender Aufträge in der Corona-Pandemie eine fast 100 Jahre alte Hostienbäckerei. Das Verbot von Gottesdiensten lasse eine wirtschaftliche Produktion nicht mehr zu.
Eine fast 100 Jahre alte Hostienbäckerei in Österreich wird Opfer der Coronavirus-Pandemie. Der Orden der katholischen Steyler Missionare in Mödling südlich von Wien stellt die Produktion Ende des Jahres ein, wie die katholische Presseagentur Kathpress Österreich am Dienstag berichtete.
"Wir mussten schweren Herzens den Beschluss fassen, unsere Hostienbäckerei in der Herz-Jesu-Pfarre in Mödling mit Jahresende zu schließen", bedauert Pater Stephan Dähler, Provinzial der Steyler Missionare in Österreich.
Eine wirtschaftliche Produktion sei nicht mehr möglich. Die Nachfrage sei seit Jahren zurückgegangen - und mit den Gottesdienstabsagen wegen der Pandemie weiter eingebrochen, hieß es weiter.
Kirchliche Bäckerei war 94 Jahre lang in Betrieb
Die Bäckerei war seit 1926 in Betrieb. Missionsschwestern backen bis heute auf einer 1972 angeschafften Waffelmaschine. Sie lieferten 2018 nach Angaben des Ordens noch mehr als vier Millionen der runden Oblaten aus Mehl und Wasser aus.
Hostien werden Gläubigen bei der Wandlung in der katholischen Messe als "Leib Christi" gereicht. Künftig beliefert ein anderer Orden die Pfarreien: Karmelitinnen aus dem Bezirk St. Pölten backten weiter Hostien, berichtete Kathpress. (dpa/hau)
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