Das Einkommen in der Agrarwirtschaft ist laut Statistik Austria heuer angestiegen. Als Grund werden unter anderem gesunkene Futterkosten genannt.

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Nach einem starken Anstieg der Agrareinkommen im Jahr 2022 und einem Einbruch im Folgejahr 2023 gibt es heuer laut Statistik Austria eine "leicht positive Entwicklung". Das landwirtschaftliche Faktoreinkommen je Jahresarbeitseinheit wird 2024 im Vergleich zum Vorjahr inflationsbereinigt (real) um 1,9 Prozent steigen, geht aus der ersten Vorschätzung der Statistikbehörde hervor.

Für den Nettounternehmensgewinn je nicht entlohnter Jahresarbeitseinheit wurde ein reales Plus von 0,9 Prozent berechnet. Gesunkene Vorleistungskosten und höhere öffentliche Gelder bei gleichzeitiger Abnahme des landwirtschaftlichen Produktionswerts prägten laut Statistik Austria die Entwicklung. "Maßgeblich für die Einkommensentwicklung im Jahr 2024 war unter anderem auch die kräftige Aufstockung der im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder", hieß es in einer Aussendung.

Gesamtproduktionswert sinkt auf circa 9.9 Milliarden Euro

Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft soll heuer geschätzt um 3,1 Prozent auf rund 9,9 Mrd. Euro sinken. Der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 6,1 Prozent auf 4,14 Mrd. Euro. Spätfröste, Hitze, Trockenheit, Hagel, Starkregen und Überschwemmungen belasteten die pflanzliche Produktion. Das pflanzliche Erzeugungsvolumen und die Preise waren das zweite Jahr in Folge rückläufig. Starke wertmäßige Einbußen gab es insbesondere bei Wein, Futterpflanzen und Zuckerrüben. Der Produktionswert der tierischen Erzeugung sank leicht um 1,2 Prozent auf 4,68 Mrd. Euro. Ein Produktionswert von 1,06 Mrd. Euro entfiel noch auf landwirtschaftliche Dienstleistungen und nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten.

Nach einem inflationsbedingt sprunghaften Anstieg der Aufwendungen der Landwirtschaft für Vorleistungen im Jahr 2022 und einem moderaten Rückgang im Vorjahr erwartet die Statistik Austria für heuer eine Abnahme um 5,9 Prozent. Zurückzuführen ist das Minus vor allem auf gesunkene Futterkosten. Die temporäre Agrardieselvergütung sowie die Rückvergütung der CO2-Bepreisung wurden bei der Berechnung der Vorleistungen miteinbezogen. Die Statistiker veranschlagten beide Maßnahmen für 2024 in Summe mit rund 62,1 Mio. Euro (+24,4 Prozent).

Subventionen gestiegen

Die sonstigen Subventionen stiegen um 8,5 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro. Diese umfassen Direktzahlungen für die landwirtschaftliche Produktion (mit Ausnahme der Zahlungen für Junglandwirte, welche als Vermögenstransfers verbucht werden), die Zahlungen im Rahmen des österreichischen Agrar-Umweltprogramms ÖPUL und die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen. Der Anstieg bei den sonstigen Subventionen erklärt sich laut Statistikbehörde "zu einem wesentlichen Teil" aus der Erhöhung der Prämien beim ÖPUL und der Ausgleichszulage infolge des Impulsprogramms für die Landwirtschaft, dem für 2024 gewährten Bodenbewirtschaftungsbeitrag sowie der Soforthilfe für den Obst- und Weinbau seitens der EU. (apa/bearbeitet von nap)

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