- Der Konjunkturaufschwung in Österreich bleibt weiterhin stabil.
- Allerdings setzt sich der wirtschaftliche Aufholprozess nach der Corona-Rezession mit einer etwas schwächeren Dynamik fort.
Der Konjunkturaufschwung stabilisiert sich auf hohem Niveau. Das zeigen der neue Konjunkturklimaindex des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) und die Konjunktur-Frühschätzung der Statistik Austria vom Donnerstag. Die Lagebeurteilungen im Wifo-Index verbesserten sich trotz immer noch anhaltender Lieferengpässe. Einen Rückgang gibt es zwar bei den Konjunkturerwartungen. Aber auch diese befinden sich weiterhin auf sehr hohem Niveau.
Der starke wirtschaftliche Aufholprozess setzt sich nach der Corona-Rezession mit einer etwas schwächeren Dynamik fort, so das Wifo. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen für die Gesamtwirtschaft stieg im Juli saisonbereinigt um 2,3 Punkte und notierte mit 24,6 Punkten deutlich positiv. In den Dienstleistungsbranchen verbesserte sich der Index mit plus 4,4 Punkten deutlich auf 22,2 Punkte. Auf dem Bau gab es zwar einen Rückgang von 5,8 Punkten. Mit 36,1 Punkten ist der Index aber weit im positiven Bereich. Die Nulllinie trennt positive von negativen Konjunktureinschätzungen. In der Sachgütererzeugung gewann der Lageindex 1,7 Punkte und signalisierte mit 24,7 Punkten eine gute Sachgüterkonjunktur.
Die Erwartungen der Firmen haben sich im Juli verglichen zum Monat davor stabilisiert. Der Index der unternehmerischen Erwartungen verlor gegenüber Juni zwar 3,4 Punkte, aber liegt mit 19,4 Punkten auch deutlich im optimistischen Bereich.
Die Konjunktur-Frühschätzung der Statistik Austria für Juni 2021 zeigte indes für die Industrie ein Umsatzplus von 32,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und für den Baubereich einen Anstieg von 18,2 Prozent. Auch im Vergleich zum Juni 2019 ergab sich für den produzierenden Bereich insgesamt ein Umsatzsteigerung von 21,1 Prozent. Der Beschäftigungsindex legte moderat um 1,3 Prozent zu, der Index der geleisteten Arbeitsstunden verbuchte ein kräftigeres Plus von 12,7 Prozent.
Umsätze in Industrie und Bauwesen legen deutlich zu
Im Detail legten die Umsätze gegenüber dem Vorkrisenniveau im Juni 2019 in der Industrie heuer um 21,4 Prozent und im Bauwesen um 18,7 Prozent zu. Beim Arbeitsvolumen ergab sich gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2020 in der Industrie heuer ein Plus von 12,9 Prozent und im Baubereich eine Zunahme um 11,9 Prozent. Der Beschäftigungsindex legte in der Industrie nur leicht um 0,5 Prozent zu, im Baubereich ergab sich ein deutlicherer Anstieg von 4,1 Prozent.
"Damit hat der Produzierende Bereich die wirtschaftliche Coronakrise bereits deutlich hinter sich gelassen", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung.
Im April 2021 erzielten 76.011 Unternehmen des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) mit 1.001.095 unselbstständig Beschäftigten (Plus 3,9 Prozent) Umsatzerlöse in Höhe von 27,4 Mrd. Euro. Gegenüber April 2020, jenem Monat, der in Österreich besonders von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen war, entspricht das einem Umsatzplus von 45,7 Prozent.
Auch das Transportaufkommen erhöht sich
Die Produktion im gesamten Sachgüterbereich erhöhte sich im April 2021 nominell um 46,4 Prozent auf 22,2 Mrd. Euro. Den größten Anstieg verbuchte dabei die Abteilung "Herstellung von Metallerzeugnissen" mit 295,1 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, die im Vorjahr besonders vom Lockdown betroffen war. Ebenfalls ein starkes Plus zeigten der "Maschinenbau" (Plus 69,0 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro), die "Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)" (Plus 56,5 Prozent auf 952,5 Mio. Euro), die "Metallerzeugung und -bearbeitung" (Plus 54,3 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro"), die "Energieversorgung" (Plus 51,5 Prozent auf 4,0 Mrd. Euro) sowie die "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" (Plus 46,8 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro).
Beim Transportaufkommen österreichischer Unternehmen im Straßengüterverkehr zeigt die Früheinschätzung für das 2. Quartal 2021 mit 109,1 Mio. Tonnen einen Zuwachs um 22,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (88,9 Mio. Tonnen). Auch im Vergleich zum Referenzquartal vor der Coronakrise, also dem 2. Quartal 2019, erhöhte sich das Transportaufkommen heuer um 3,3 Prozent. © APA
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