Mit dem Bezug der Alterspension hört ein Großteil der Österreicher auf zu arbeiten. Doch einige Menschen bleiben weiter erwerbstätig - aus verschiedenen Gründen.

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Wann Menschen in Österreich in Pension gehen und wie sie länger in Beschäftigung bleiben können, ist sowohl fürs Budget als auch für Arbeitsmarkt und Betriebe - und damit für jede Regierung - ein wichtiges und kostenintensives Thema. Freilich beziehen ältere Gruppen öfter Pensionsleistungen. Nach Geschlecht gibt es aber weiter große Unterschiede. 15,9 Prozent der 50- bis 74-Jährigen in Alterspension waren zuletzt zumindest zeitweise erwerbstätig - tendenziell aus Freude.

Insgesamt beziehen laut Angaben der Statistik Austria vom Donnerstag rund 90 Prozent der 65- bis 74-Jährigen, aber weniger als zwei Prozent der 50- bis 59-Jährigen eine Alterspension. Nach Geschlecht betrachtet, zeigt sich in dieser Altersgruppe jedoch das unterschiedliche gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen und Männer. Jenes der Männer liegt bei 65 Jahren, das der Frauen wird seit heurigem Jahresanfang stufenweise angehoben und lag zum Zeitpunkt der Erhebung der Statistikbehörde 2023 noch bei 60 Jahren. So bezogen in der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre nur 39,5 Prozent der Männer, aber 83,8 Prozent der Frauen eine Alterspension.

17 Prozent arbeiten aus Notwendigkeit

Für knapp die Hälfte der 50- bis 74-Jährigen, die in Alterspension zumindest zeitweise erwerbstätig waren, steht laut Statistikbehörde die Freude an der Arbeit im Vordergrund. 17 Prozent gaben als Hauptgrund für die Erwerbstätigkeit an, auf das zusätzliche Einkommen angewiesen zu sein.

Frauen waren davon deutlich öfter betroffen. Fast jede fünfte Frau (19,4 Prozent), aber nur jeder achte Mann (13 Prozent) gab finanzielle Notwendigkeit als Hauptgrund für die Erwerbstätigkeit an. Für 12,3 Prozent war ein zusätzliches Einkommen zumindest attraktiv. 5,5 Prozent nannten soziale Kontakte als wichtigsten Grund für die Erwerbstätigkeit während des Pensionsbezugs.

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Im Zusammenhang zum formalen Bildungsgrad von Herr und Frau Pensionistin zeigt sich laut Statistik, dass eher in der Pension weitergearbeitet wird, je höher der Schulabschluss einer Person ist. Fast die Hälfte der während des Pensionsbezugs Erwerbstätigen (48,7 Prozent) gab als Hauptgrund für die Erwerbstätigkeit die Freude an der Arbeit an. Dies war sowohl bei Männern (46,7 Prozent) und noch etwas stärker bei Frauen (49,9 Prozent) das am häufigsten genannte Motiv.

Großteil beendet Erwerbstätigkeit bei Bezugsbeginn

42,7 Prozent aller 50- bis 74-Jährigen gaben 2023 an, eine Alterspension in Form einer staatlichen Alterspension, einer Firmenpension oder einer privaten Zusatzpension zu beziehen. Die meisten von ihnen (76,1 Prozent) beendeten die Erwerbstätigkeit bei Bezugsbeginn. Der mit Abstand häufigste Grund für die Beendigung war, dass die Voraussetzungen für den Pensionsbezug erfüllt waren (82 Prozent), danach folgte Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit (12,5 Prozent).

Meist setzt sich dabei eine Erwerbstätigkeit direkt fort, wenn die Alterspension angetreten wurde. Für den Großteil der Pensionistinnen und Pensionisten bedeutet der Bezug der Alterspension aber das Ende der Erwerbstätigkeit. (APA/ bearbeitet von ng)

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