Zwei ehemalige Berater der Kärntner Hypo sind am Donnerstag im U-Ausschuss befragt worden: Rechtsanwalt Gabriel Lansky und der ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Heinz Lederer. Für die Abgeordneten war es - wieder einmal - eine frustrierende Sitzung: Bei entscheidenden Themen hatten die Befragten Erinnerungslücken oder wollten nichts sagen. Lansky hatte dafür auch eine Erklärung parat.

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Er gehört zum Reigen prominenter Rechtsanwälte in Österreich: Gabriel Lansky leitete 2006 die Wahlplattform für Alfred Gusenbauer, seine Kanzlei vertrat Natascha Kampusch, er kandidierte mehrmals für die SPÖ, und die von ihm gegründete Kanzlei - Lansky, Ganzger + partner - begleitete den Hypo-Consultants-Verkaufs rechtlich. Verrechnet wurden von Lansky und seinen Kollegen dafür im Zeitraum November 2006 bis Oktober 2007 rund 330.000 Euro.

"Kontrollfreak" weiß wenig

Lansky erschien am Donnerstagvormittag mit einer nicht minder prominenten Vertrauensperson vor dem Hypo-U-Ausschuss im Parlament: Der Verfassungsrechtler Heinz Mayer begleitete den 59-Jährigen, der sich während der Befragung selbst als "Kotrollfreak" bezeichnete. Dennoch habe er "kein Detailwissen" zu dem Mandat gehabt, sondern sei nur am Rande involviert gewesen: "Ich war nicht der Projektleiter".

Zum Missfallen der Abgeordneten kamen auch sonst wenig ergiebige Antworten von Lansky. Er hatte sich im Vorfeld nur im Fall des Verkaufs der Hypo Consultants entbinden lassen. Bei anderen Themen - speziell, wenn es um seinen Ex-Mandanten Wolfgang Kulterer, den ehemaligen Chef der Hypo Alpe Adria, ging - verweigerte er die Aussage. Er sei nicht der Meinung gewesen, dass das heute Thema sein könnte, zitiert ihn der ORF.

Lansky will wiederkommen

Nachdem die Sitzung länger unterbrochen worden war, sagte Lansky schließlich zu, sich bei Kulterer um eine Entbindung zu bemühen. Dann werde er erneut in den Ausschuss kommen. Er könne den Abgeordneten aber nicht einfach alles erzählen und dürfe als Anwalt seinem Klienten nicht schaden.

Lederer schweigt zu Hochegger

Da Lansky wenig zu sagen hatte, begann die Befragung von Heinz Lederer fast auf die Minute pünktlich. Der ehemalige SPÖ-Kommunikationschef sollte sich zu seinem Beratungsvertrag mit der früheren Hypo Alpe Adria in den Jahren von 2007 bis 2010 äußern. Erneut erfuhren die Abgeordneten wenig. Mehrfach sprachen sie laut ORF auch Lederers Beziehung zum Lobbyisten Peter Hochegger vergebens an: Lederer sah sich nicht auskunftspflichtig.

Immer wieder kehrte die Frage zurück, welche der vorgebrachten Themen denn nun Teil des Untersuchungsgegenstandes seien und welche nicht. So wurde es eine kurze Sitzung mit vielen Fragen und letztlich wenigen Antworten.

(af)

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