Empfindliche Strafen für die Ex-Vorstände der Hypo Alpe Adria: Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger fassen mehrere Jahre Haft aus.

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Im Hypo-Prozess zur Causa "Skiper" hat der Schöffensenat die ehemaligen Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger der Untreue schuldig erkannt. Verhandelt wurde am Landesgericht Klagenfurt.

Kulterer fasste vier Jahre und einen Monat Haft aus, für Striedinger setzte es fünf Jahre und acht Monate. Zwei weitere Beschuldigte - Projektbetreiber Miro Oblak sowie die Geschäftsführerin - wurden freigesprochen, wie die Austria Presse Agentur meldet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

In dem Fall ging es um die Finanzierung der kroatischen Luxus-Hotelanlage "Rezidencija Skiper", die heute "Kempinski Hotel Adriatic" heißt. Dabei entstanden der Bank laut Anklage 105 Millionen Euro Schaden.

Fünf Kredite verhandelt, nur in einem Fall ein Schuldspruch

Verhandelt wurden fünf Kredite aus den Jahren 2002 bis 2005. Ein Schuldspruch erging jedoch nur für einen 70 Millionen Euro schweren Kredit. Kulterer und Striedinger wurden neben den Haftstrafen zu einem Schadenersatz von 500.000 Euro zur ungeteilten Hand verurteilt.

Richter Uwe Dumpelnik, Vorsitzender des Schöffensenats, sagte, es sei ein Tatplan der Ex-Vorstände bei der Vergabe der Kredite erkennbar. Die Kreditwerberin habe keine Sicherheiten oder Rückzahlungsmöglichkeiten geboten. Auch wenn man den Vertrauensgrundsatz großzügig auslege, sei hier von einem Missbrauch von Befugnissen auszugehen.

Beide Verurteilten legen Berufung ein

Das Strafmaß richtete sich Dumpelnik zufolge danach, dass beide Angeklagten unter Einbeziehung ihrer bisherigen Strafen jeweils die Höchststrafe von zehn Jahren zu erhalten haben. Sowohl Kulterer als auch Striedinger legten Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein. (ank)

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