Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, wagt einen neuen Vorstoß in Richtung 12-Stunden-Arbeitstag. Seiner Ansicht nach darf sich Österreich nicht auf dem Erreichten ausruhen.
"Es schadet keinem Menschen, wenn er dann und wann zwölf Stunden arbeitet", findet Georg Kapsch, Präsident der österreichischen Industriellenvereinigung (IV). Es brauche dringend Reformen, um mehr Flexibilität und Freiheit für Menschen und Firmen zu gewährleisten, sagte er am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Nur so könne man innovative Ideen umsetzen und Jobs schaffen. Ein Beispiel für zu starke Regulierung sei das Arbeitszeitengesetz, das derzeit eine maximale Arbeitszeit von zehn Stunden vorsieht. Eine Flexibilisierung würde es nach Ansicht von Kapsch vereinfachen, Auftragsspitzen abzuarbeiten - nicht andauernd und immer mit entsprechendem Zeitausgleich.
"Wir müssen in Europa endlich aufwachen und fragen: 'Was tun wir?'", urteilte Kapsch. In anderen Gegenden sei der Hunger groß, sich wirtschaftlich zu verbessern, während man in Europa nur den Status quo bewahren wolle. Das treffe auch auf Österreich zu, das bei den jüngsten Arbeitslosenzahlen seinen Spitzenplatz an Deutschland abtreten musste.
Flexiblere Arbeitszeiten mit einer leichter erreichbaren sechsten Urlaubswoche zu verknüpfen, wie es die Gewerkschaft vorsieht, hält Kapsch für "Nonsens". Schließlich gehe es darum, Kosten zu senken und konkurrenzfähig zu bleiben. (ank)
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