Microsoft, Facebook und Tesla präsentierten am Mittwochabend ihre Quartalszahlen. Trotz Coronakrise blieben die Unternehmen auf Erfolgskurs und übertrafen die Erwartungen.
Der Software-Riese Microsoft bleibt dank seiner florierenden Cloud-Dienste auch in der Corona-Krise stark. Im abgelaufenen Geschäftsquartal (bis Ende März) legte der Gewinn im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro) zu, wie Microsoft am Mittwoch nach US-Börsenschluss am Konzernsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) mitteilte. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 35 Milliarden Dollar.
Damit wurden die Erwartungen der Wall Street klar übertroffen, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit Kursgewinnen. Microsoft kann sich weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet verlassen. Beim Flaggschiff - der Azure-Plattform für Unternehmen - stiegen die Erlöse um 59 Prozent. Die PC-Sparte, für die der Konzern wegen der Corona-Pandemie schon im Februar eine Umsatzwarnung abgegeben hatte, wuchs immerhin um drei Prozent.
Facebook zieht in Corona-Krise mehr Nutzer an
Facebook hat in der Corona-Krise schneller neue Nutzer gewonnen als gewohnt. Auch der Umsatz legte deutlich zu, auch wenn es im März einen Rückgang der Werbeerlöse gab. Zugleich sah das weltgrößte Online-Netzwerk in den ersten April-Wochen Anzeichen für eine Stabilisierung mit Anzeigenumsätzen auf Vorjahresniveau.
Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer bei Facebook stieg binnen drei Monaten um 100 Millionen auf 2,6 Milliarden. Üblicherweise gewinnt das Online-Netzwerk pro Quartal um die 50 Millionen Nutzer hinzu. Täglich kamen 1,73 Milliarden Nutzer zu Facebook.
Der Umsatz im ersten Quartal stieg im Jahresvergleich dank der guten ersten Monate um 18 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar. Die Zahlen wurden mit Spannung erwartet. Facebook verdient sein Geld fast ausschließlich mit Werbung. In der Corona-Krise werden die Werbekunden sparsamer - und für viele kleine und mittlere Unternehmen wie Restaurants oder Dienstleister gab es zuletzt keinen Spielraum oder Bedarf, Werbung zu schalten. Facebook hat aber Millionen Werbekunden dieser Größe.
Die Anleger nahmen die Zahlen mit Erleichterung auf: Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel am Mittwoch um fast zehn Prozent.
Der Quartalsgewinn verdoppelte sich auf 4,9 Milliarden Dollar. Allerdings war vor Vorjahresergebnis von einer Rückstellung in Höhe von drei Milliarden Dollar in einem Rechtsstreit mit der US-Aufsichtsbehörde FTC belastet worden.
Auf mindestens ein Facebook-Produkt - also etwa auch Instagram oder WhatsApp - griffen zuletzt monatlich knapp drei Milliarden Nutzer zu. Täglich waren es 2,36 Milliarden.
Tesla überrascht mit weiterem Quartalsgewinn
Der US-Elektroautobauer Tesla hat das erste Quartal trotz der Corona-Krise überraschend mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 16 Millionen Dollar (14,7 Mio Euro), wie der Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Es ist bereits das dritte Quartal mit einem Überschuss in Folge.
Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Tesla noch einen Verlust von 702 Millionen Dollar erlitten. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um 32 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar. Die Quartalszahlen fielen deutlich besser als von Analysten erwartet aus, die Aktie legte nachbörslich zunächst um mehr als sechs Prozent zu.
Mit einem Kursplus von mehr als 90 Prozent zählt Tesla an der Börse in diesem Jahr zu den wenigen Gewinnern. Dabei bereitet die Corona-Pandemie auch dem E-Auto-Pionier Probleme. Tesla musste erst die Produktion in China vorübergehend aussetzen und dann sein US-Stammwerk in Fremont schließen. Zudem könnten auch die Verkäufe unter den Ausgangsbeschränkungen wegen des Virus leiden.
Trotz dieser Belastungen lieferte Tesla mehr Autos aus als erwartet. In den drei Monaten bis Ende März wurden knapp 88.500 Stück an die Kundschaft gebracht, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Produziert wurden 102.672 Fahrzeuge. Der Großteil entfiel auf das Model 3, mit dem Tesla sich im Massenmarkt etablieren will. Im laufenden Quartal soll die Fertigung des Kompakt-SUV Model Y forciert werden.
Google-Mutter Alphabet steigert Umsatz
Bereits am Dienstag präsentierte der Google-Mutterkonzern Alphabet die Quartalszahlen, die ebenfalls deutlich stiegen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich 13 Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar zu. Beim Gewinn gab es ein Plus von 2,6 Prozent auf 6,84 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte eine Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission das Ergebnis um 1,7 Milliarden Dollar gedrückt.
Ein Wachstumstreiber war die Videoplattform YouTube, wo die Werbeerlöse von drei auf vier Milliarden Dollar anstiegen. Insgesamt stiegen die Google-Umsätze von 25,6 auf 28,5 Milliarden Dollar. (ash/dpa)
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