Die ersten Hyperloops sind praktisch einsatzbereit: Schon im Dezember soll ein Testtunnel für diese neue Art zu reisen eingeweiht werden. Dabei schießen Passagiere wie in einer überdimensionalen Rohrpost von Stadt zu Stadt.

Mehr Wirtschafts-Themen finden Sie hier

Reisen in rasenden Hyperloop-Kapseln soll schon bald keine futuristische Vision mehr sein.

Nach Angaben von Unternehmer Elon Musk wird ein Testtunnel für das Verkehrsmittel in Rohrpost-Manier bereits im Dezember in der kalifornischen Metropole Los Angeles eingeweiht - inklusive kostenloser Testfahrten für die Öffentlichkeit.

"Der erste Tunnel ist fast fertig", schrieb Musk, dessen Firma The Boring Company an der Röhre arbeitet, im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Er öffnet am 10. Dezember." Geplant seien eine abendliche Eröffnungsfeier und kostenlose Probefahrten am folgenden Tag.

Durch eine Röhre rasen wie Rohrpost

Beim Hyperloop rasen Kapseln durch eine Röhre wie in einer Rohrpost von Stadt zu Stadt. In Los Angeles soll so eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern erreicht werden, wie Musk auf Twitter schrieb.

Bei einer Präsentation im Mai hatte er angekündigt, dass das Stadtzentrum von Los Angeles vom internationalen Flughafen aus in weniger als zehn Minuten erreichbar sei, langfristiges Ziel seien Geschwindigkeiten von mehr als 480 Stundenkilometern.

Von Los Angeles nach San Francisco in 30 Minuten?

Unterstützer der Technologie halten eine Verkürzung der Reisezeit von Los Angeles nach San Francisco von fünf bis sechs Stunden auf 30 Minuten für möglich. Theoretisch denkbar sind auch Geschwindigkeiten jenseits der Schallgrenze.

Bei der Hyperloop-Technik werden die Transportkapseln - die sogenannten "Pods" - in einem geschlossenen Tunnel mit elektromagnetischem Antrieb bewegt. Die hohe Geschwindigkeit sollen sie durch ein Vakuum im Tunnel erreichen, wodurch der Luftwiderstand sinkt.

Hyperloop ist eines der High-Tech-Unterfangen von Musk, der auch den Elektroautobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX gegründet hat. Auch weitere Firmen arbeiten an der Entwicklung von Hyperloop-Systemen.

So hat Virgin Hyperloop One des britischen Milliardärs Richard Branson Tests im US-Bundesstaat Nevada vorgenommen und ein Forschungszentrum in Südspanien eröffnet.

Das kanadische Startup Transpod arbeitet indes daran, die Hochgeschwindigkeitsbahn auf einer Teststrecke im französischen Droux fahren zu lassen. Dort wird das System von den Machern als "Zug der Zukunft" beworben. (ank/afp)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.