Geniestreich oder Selbstzerstörung? An einem neuen Werbeplakat der Getränkemarke Fritz-Kola scheiden sich die Geister. Darauf zu sehen: US-Präsident Donald Trump als angebliche Nullnummer.

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Rötlicher Hautton, Föhnfrisur und ein erhobener Zeigefinger: So zeigt Fritz-Kola US-Präsident Donald Trump auf einem Werbeplakat. Es hängt in der Hansestadt Hamburg, wo die Getränkemarke neuerdings mit dem Abbild des 74-Jährigen wirbt.

Auf den Plakaten ist Trump neben einer Flasche zuckerfreier Fritz-Kola zu sehen. Der dazugehörige Slogan: "Zwei Nullen. Eine schmeckt."

Vergangene Woche hatte das Unternehmen ein Foto des Plakats bei Facebook veröffentlicht und mit den Worten versehen: "Gib dem Affen keinen Zucker."

Ivanka und Donald Trump werben für Bohnen und ernten Kritik

Ivanka Trump hat auf Twitter Werbung für Bohnen des Konzerns "Goya Foods" gemacht. Auch ihr Vater, US-Präsident Donald Trump, hatte zuvor via Twitter für die Bohnen geworben. Die Aktion ist umstritten, da es Staatsbediensteten in den USA eigentlich verboten ist, Werbung zu machen. (Teaserbild: imago images / ZUMA Wire)

Reaktionen folgten prompt. Neben jenen, die Fritz-Kola für den Einfall feiern, gibt es etliche andere, die sich darüber echauffieren. Dem Unternehmen wird unter anderem "kein Anstand und keine Ehre" sowie "sehr niedriges Niveau" angekreidet. "Fritz-Kola ist für mich gestrichen", heißt es von mehreren Kritikern.

Unter dem Posting der Getränkemarke fanden diverse Boykott-Aufrufe statt. "Nie wieder werde ich eure Getränke kaufen. Wer so von Hass zerfressen ist, den werde ich nicht mehr unterstützen", ist dort etwa zu lesen. Oder: "Tja…auch wir haben dann unsere letzte Kiste von Fritz gekauft – schade! Eure Werbung finde ich schon länger grenzwertig aber das hier geht ja mal gar nicht!"

Unternehmen will "offene Gesellschaft" mitgestalten

Kritisiert wird vor allem, dass sich das Unternehmen "so würdelos" dazu befugt fühle, Partei zu ergreifen und sich politisch zu äußern. "Und es ist doch eigentlich ein deutsches Produkt", merkte ein Facebook-Nutzer an, "da gehört dann doch wenigstens Merkel drauf, dann würde der Vergleich einigermaßen passen".

Was viele der Kritiker anscheinend vergessen: Die Getränkemarke Fritz-Kola ist bekannt dafür, vor politischen Themen nicht zurückzuschrecken. Zu den Vorwürfen und der Welle des Boykotts äußerte sich das Unternehmen bei Facebook.

"Trump steht schon seit längerer Zeit durch Diskriminierung und Verbreitung von Falschaussagen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Durch unsere Kommunikation begleiten wir dieses Geschehen auf unsere Art und Weise, denn auch wir sind Teil der Gesellschaft und somit für die aktive Mitgestaltung dieser verantwortlich", heißt es dort.

Dass sich das Unternehmen "seit jeher lautstark für eine offene, bunte Gesellschaft und ein empathisches Miteinander" einsetze, schmecke nicht jedem – "muss es auch nicht". Auch künftig werde man nicht darauf verzichten, im Gegenteil: "Wir sind schließlich Hamburger:innen und wurden quasi im Gegenwind geboren."

Fritz-Kola kontert: Starke Aktion gegen Hass

Fritz-Kola will die negativen Kommentare seinem Facebook-Beitrag für etwas Gutes nutzen und verkündete: "Wir machen Hasskommentare zur unfreiwilligen Spende." Für jeden Hasskommentar, der sich unter dem Bild des Trump-Plakats finden lässt, "spenden wir 1€ an Flüchtlingsprojekte der Aktion Deutschland Hilft und EXIT-Deutschland, einer Initiative gegen Rechts".  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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