Autobauer Daimler droht der Rückruf von 600.000 Fahrzeugen. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe, die am Samstag erscheint. Der Hersteller soll in Diesel-Modelle der neuesten Abagsnorm Euro 6 illegale Abschalteinrichtungen verbaut haben.

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Die Vorwürfe gegen den Autobauer Daimler in der Diesel-Affäre weiten sich aus. Dem Unternehmen droht laut einem Bericht des "Spiegels" der Rückruf Hunderttausender Autos.

Daimler droht Rückruf von 600.000 Fahrzeugen

Es gehe um mehr als 600.000 Fahrzeuge unter anderem der Baureihen C und G, berichtete das Magazin am Freitag.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gehe einem konkreten Verdacht nach, dass auch bei diesen Fahrzeugen unzulässige Abschalteinrichtungen die Wirkung des Abgassystems manipulierten. Aktuell gebe es bereits Prüfungen an den betreffenden Autos.

Die Modelle haben dem Bericht zufolge einen vergleichbaren Motor wie der Mercedes-Van Vito mit 1.6-Liter-Motor und Schadstoffklasse Euro 6, für den das KBA einen Rückruf angeordnet hat.

Scheuer will Daimler-Chef Zetsche einbestellen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wolle Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag ins Ministerium einbestellen, berichtete das Magazin weiter. Er habe "das Kraftfahrt-Bundesamt angewiesen, weiteren Verdachtsfällen bei Mercedes unverzüglich nachzugehen".

Daimler teilte am Freitag mit, dem Autobauer liege keine amtliche Anhörung zu den genannten Fahrzeugen vor. Das müsse einem amtlichen Bescheid für einen Rückruf allerdings vorweggehen. Zu "Spekulationen" äußere sich das Unternehmen nicht.

Überdies stehe Daimler im "kontinuierlichen Austausch" mit dem KBA und arbeite "vollumfänglich" mit der Behörde zusammen.

Auslöser war Rückruf des Transporter Vito

Gegen den KBA-Bescheid zum Vito werde Daimler indes "Widerspruch einlegen" und falls erforderlich "die strittige Rechtsauslegung auch vor Gericht klären lassen.

Im Fall des Kleintransporters Vito sind weltweit gut 4.900 Fahrzeuge betroffen, darunter gut 1.370 in Deutschland.

Daimler steht im Abgasskandal seit Jahren unter Druck. Es gibt Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen den Konzern und auch ein Verfahren in den USA. (mgb/dpa/afp)

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