Die Prognose ist mies, die Zahlen auch: Im März sind in Österreich 10 Prozent mehr Menschen ohne Job als noch im März 2013. Eine wesentliche Entspannung ist weiter nicht in Sicht.

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Im März 2014 ist die Arbeitslosenzahl erneut deutlich gestiegen. Ende des Monats waren in Österreich 402.223 Personen ohne Arbeit. Das bedeutet ein Plus von 36.046 Menschen gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Arbeitsmarktservice (AMS) mitteilte.

319.175 dieser Personen werden in der Statistik als "arbeitslos" geführt (im März des Vorjahres waren es 290.045). Das bedeutet eine Steigerung um 10,0 Prozent. Schon von März 2012 auf März 2013 gab es bei den Arbeitslosen eine Steigerung um 10 Prozent. An den Schulungen des AMS nahmen im März 2014 um 6.916 Personen mehr teil als im März des Vorjahres.

Sowohl was die unter 24-Jährigen, als auch die Generation 50+ sowie Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft betrifft, gibt es deutlich mehr Arbeitslose als noch im Vorjahr. Bei den bis zu 24-Jährigen waren im März 44.338 ohne Job (2013: 42.157). Das bedeutet um 5,2 Prozent mehr junge Arbeitslose. Bei Personen die 50 Jahre und älter sind, waren im März 82.946 ohne Arbeit (2013: 69.076). Hier gab es eine Steigerung um 20,1 Prozent.

Von Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft sind aktuell 80.198 ohne Job. Im Vergleichsmonat des Vorjahres waren dies "nur" 66.527 Personen - hier steigt die Quote somit um 20,5 Prozent. Das bedeutet eine satte negative Entwicklung, obwohl im Frühling aufgrund von saisonalen Effekten (Tourismus, Bauwirtschaft) die Arbeitslosenzahlen normalerweise besser aussehen. Insgesamt gibt es aber 3.474.000 Gesamtarbeitsplätze, was ein Plus von 25.000 Arbeitsplätzen bedeutet.

Vor allem im Tourismus sind die Arbeitslosenzahlen aktuell hoch. Diese Entwicklung hängt auch damit zusammen, dass der Ostersonntag im Vorjahr auf den 31. März fiel, während heuer erst im April gefeiert wird. Dann werden auch wieder mehr Arbeitskräfte benötigt. Während der Handel um 13,5 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet, darf sich die Baubranche über einen milden Winter freuen: Hier ist die Zahl der Joblosen im Jahresvergleich gar um 11,4 Prozent gesunken.

Die Gesamtentwicklung am Arbeitsmarkt verheißt dennoch wenig Gutes. "Am österreichischen Arbeitsmarkt wird der leichte konjunkturelle Aufschwung in den Jahren 2014 und 2015 noch zu keiner wesentlichen Entspannung führen", schreibt das Forschungsinstitut Synthesis in einer aktuellen Prognose für das AMS. Die Arbeitslosenquote dürfte laut der aktuellen Prognose heuer auf 8,1 Prozent steigen. Im Vorjahr verzeichnete Österreich eine Quote von 7,6 Prozent. 2015 sollte dieser Wert laut Prognose bei 8,0 Prozent liegen. "Wir brauchen einen mehrjährigen Aufschwung, um die Werte vor der Wirtschaftskrise 2008/09 zu erreichen", analysierte AMS-Vorstand Johannes Kopf. Im Jahr 2007 lag die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition bei 6,2 Prozent. Ein Wert von dem man heute nur träumen kann.

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