Eine Kandidatin, ein Sumo-Ringer und eine Stange: Diese drei eher ungewöhnlichen Zutaten lösten am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" Verwirrung bei Günther Jauch aus. Der Moderator hatte sich unter Poledance nämlich ein bisschen was anderes vorgestellt. Einen richtigen Aussetzer hatte Jauch dann aber bei einem anderen Kandidaten.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Nimmt ein Stück von der Erotik, wenn sie dabei erzählen", erklärt Günther Jauch seiner Kandidatin, als diese anbietet, während ihrer Poledance-Vorführung ein bisschen was zu erzählen. Doch Jauch scheint ganz bestimmte Vorstellungen zu haben, was sich hinter Poledance verbirgt. "Sie machen das im heimischen Schlafzimmer oder auf dem Kiez?", fragte Jauch noch zuvor.

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Erotik? Poledance? Kiez? Und was hat das mit Günther Jauch zu tun? Spulen wir im Geiste noch einmal kurz zurück: Am Montagabend nimmt Kandidatin Nele Pöllmitz auf Jauchs Ratestuhl bei "Wer wird Millionär?" Platz. Die Revisorin eines Schuhhändlers ist am Montag die erste Kandidatin bei Günther Jauch.

Die ersten Runden laufen bei Pöllmitz ohne besondere Vorkommnisse, das erste Mal klemmt es bei der 4.000-Euro-Frage: "In welcher Sportart spielt eine der beiden Mannschaften während eines sogenannten Powerplays in Überzahl?", will Jauch von Pöllmitz wissen und gibt folgende Antwortmöglichkeiten vor: A) Eishockey, B) Volleyball, C) Rugby oder D) Basketball.

Pöllmitz hat nur eine leise Ahnung und überlegt, was sie machen könnte, schließt dabei aber eine Befragung ihrer Telefonjoker aus. Obwohl diese ihre versichert hätten, dass sie sich auch bei Sport auskennen, traut Pöllmitz ihnen nicht: "Das weiß keiner von denen." Pöllmitz nimmt deshalb lieber den Publikumsjoker, der ihr dann auch die richtige Antwort (A) einbringt.

"Wer wird Millionär?": An die Stange, fertig, los!

Ein wenig später muss Pöllmitz dann aber doch noch auf ihre eben geschmähten Telefonjoker zurückgreifen. Für 16.000 Euro will Jauch wissen: "In welchem Song ist eines der berühmtesten Saxofonsoli der Musikgeschichte zu hören?" Die möglichen Antworten sind diesmal: A) Penny, Lane, B) Baker Street, C) Route 66 oder D) Highway to Hell.

Pöllmitz nimmt ihren Vater als Telefonjoker doch bevor der antworten darf, will Jauch noch einmal wissen, ob er die "Powerplay-Frage" von vorhin tatsächlich nicht gewusst hätte. Doch, hätte er gewusst, was Jauch seiner Kandidatin noch einmal unter die Nase reibt. Der kann's egal sein, denn wichtig ist nur, dass ihr Vater auch die richtige Antwort auf die Saxophon-Frage kennt. Kennt er (B) und verhilft seiner Tochter damit zu 16.000 Euro, denn bei der nächsten Frage sollte Pöllmitz dann passen.

Doch bevor die junge Frau die 16.000 Euro mit nach Hause nehmen kann, muss sie noch einmal kurz sportlich werden. Nach der Saxophon-Frage leitet Jauch nämlich geschickt zu einem Hobby von Pöllmitz über: "Apropos Musik, apropos Bewegung. Sie sollen eine begeisterte Poledance-Darstellerin sein." Pöllmitz erzählt, dass sie vor einigen Jahren damit angefangen habe und schon beginnen die Missverständnisse.

"Es ist der beste Ganzkörpersport, den man machen kann. Sie werden beim Poledance sehr schnell Erfolge sehen", berichtet Pöllmitz und Jauch antwortet verschmitzt: "Ich kenne viele Männer, die sehr schnell Erfolge beim Poledance sehen."

"Die meisten haben bei Poledance tatsächlich Erotik im Kopf", versucht Pöllmitz ihren Sport zu erklären. Doch als sie mit "Sicher geht’s halbnackig besser" fortfährt, lässt Jauch diese Vorlage nicht ungenutzt: "Feel free!"

Günther Jauch verplappert sich komplett

Doch Pöllmitz lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, führt an der ins Studio geholten Poledance-Stange ein paar Figuren vor, darunter den sogenannten "Sumo-Ringer". Für Jauch ist die Sache mit der Erotik aber trotz Pöllmitz' Erklärungen immer noch nicht durch und so kalauert er ein letztes Mal: "Nichts gegen ihre Revisoren-Stelle, aber könnte es sein, dass da ein Wochenlohn woanders an einem Abend möglich wäre?"

Bei den anderen Kandidaten des Abends geht es dann etwas weniger sportlich zu, ins Schwitzen kommt Günther Jauch aber trotzdem noch einmal. Für 4.000 Euro will er von Kandidat Christian Bildersheim Folgendes wissen: "Welche Vokabel ist dem Franzosen, dem Türken und dem Italiener aus seiner Muttersprache bekannt, dem Briten hingegen nicht?" Mögliche Antworten: A) Ananas, B) Erdbeere, C) Kirsche oder D) Pfirsich.

Bildersheim hat keine Ahnung und nimmt den Publikumsjoker. Das Publikum entscheidet sich zu 93 Prozent für Ananas und so fängt Jauch an, Bildersheim die richtige Antwort zu erklären, weil der immer noch auf dem Schlauch steht.

Das Problem dabei: Bildersheim hat sich noch gar nicht für eine Antwort entschieden! Das dämmert plötzlich auch Jauch: "Wozu erzähl ich das jetzt schon alles?" Doch da ist es zu spät und unter dem Gelächter des Publikums versucht Jauch noch einmal scherzhaft zu retten, was nicht mehr zu retten ist: "Aber es könnte natürlich auch C) sein."

Bildersheim freut sich, nimmt die richtige Antwort A) und schafft es so mit Hilfe von Jauch und des Publikums am Ende zu 32.000 Euro.

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