Am Montagabend hat Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?" eine Kandidatin zu Gast, die weder Katzen noch Hamster mag und Fremden nicht traut. Dieses Misstrauen hilft ihr allerdings, als sie der Zusatzjoker auf die falsche Fährte führt.

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In vielen Dingen herrscht gesellschaftlicher Konsens. Zum Beispiel können sich die meisten Menschen wohl darauf einigen, dass Schokolade lecker ist und Katzenbabys niedlich sind. Doch manche Personen sind anders, wie etwa die "Wer wird Millionär?"-Kandidatin Janine Wispeler.

Zunächst äußert sie ihre Abneigung gegen das beliebteste Haustier der Deutschen: "Katzen finde ich am allerschlimmsten, die sind so bösartig", erklärt die Kandidatin. "Ich kann auch nicht über Katzen-Videos lachen, weil ich die abscheulich finde". Und Hamster "fasse ich nicht an, weil ich Angst davor habe", führt Wispeler aus. Spinnen hingegen seien "ganz okay".

Günther Jauch ahnt zu diesem Zeitpunkt wohl schon, dass die Quizrunde mit der Katzenhasserin unterhaltsam werden könnte. Die im Marketing eines Zeitungsverlages angestellte Oldenburgerin verblüfft jedenfalls auch in den folgenden Minuten mit Erzählungen aus ihrem Leben.

Wie lange denn ihre Führerscheinprüfung her sei, will Jauch angesichts einer Frage zum Straßenverkehr wissen. "Ich hatte tatsächlich mehrere", antwortete Wispeler und führt dann aus, was alles schief gelaufen war. Einmal sei sie falsch herum in eine Einbahnstraße gefahren, einmal habe sie auf der Bundesstraße die falsche Spur gewählt und bei einer dritten Fahrprüfung habe sie tatsächlich einem Polizeiauto die Vorfahrt genommen.

Wie viele Prüfungen sie letztendlich brauchte, um den Führerschein zu bekommen, verrät Wispeler nicht. Offensichtlich hat ihr Selbstbewusstsein darunter aber nicht gelitten. "Ich bin ein sehr guter Autofahrer", lautet nämlich das etwas überraschende Fazit der Geschichte.

Zusatzjoker gibt den falschen Tipp

So ging es mit der überdrehten Kandidatin weiter: "Och, Alter", kommentiert sie in Jauchs Richtung, als zwei Antwortmöglichkeiten beim 50:50-Joker wegfallen, mit denen sie nicht gerechnet hat.

Der Moderator nimmt es mit Humor, dann wird der Zusatzjoker zum nächsten Opfer. Dieser wollte Wispeler eigentlich bei folgender Frage für 16.000 Euro helfen:

Welcher Nr.-1-Hit wird 2018 zehn Jahre alt?

  • A: Gangnam Style
  • B: Maschen-Draht-Zaun
  • C: Happy
  • D: I Kissed A Girl

Ein Erdkunde- und Deutschlehrer steht schließlich auf und plädiert für A: Gangnam Style, da er zu dem Song bei einer Karnevalsveranstaltung getanzt habe.

Wispeler ist nicht überzeugt. "Ich traue dem nicht. Ich rufe meinen Bruder an", erklärt sie und schiebt gleich den nächsten Brüller hinterher: "Der dachte, ich rufe ihn zu einer coolen Fußballfrage an. Und jetzt rufe ich ihn zu sowas an. Der wird sich im Grabe rumdrehen."

Kandidatin vertraut dem Publikum nicht

Ganz so schlecht steht es um Bruder Marvin zum Glück nicht, im Gegenteil: Er kann seiner Schwester sogar entscheidend weiterhelfen. "'Gangnam Style' auf keinen Fall, das war später", erklärt der Bruder entschlossen: "'I Kissed A Girl' zu 80 Prozent!"

Wispeler vertraut ihm - und liegt richtig. Der Zusatzjoker hingegen hat sich den Zorn der Kandidatin zugezogen, die mit drohendem Finger in seine Richtung zeigt. "Ich habe vorher gesagt, ich nehme den Joker nicht. Weil ich Fremden nicht traue", erklärt die Kandidatin und nimmt damit gleich alle Anwesenden im Studio unter Generalverdacht. "Endlich mal wieder Publikumsbeschimpfung", freut sich Jauch. Dass nun ausgerechnet nur noch der Publikumsjoker noch übrig ist, hat die 28-Jährige wohl nicht bedacht.

Für 32.000 Euro werden heimische Tiere gesucht, die zwischen zwei und bis zu 40 Millimeter groß werden können. Vielleicht liegt es am zuvor geäußerten Misstrauen, dass 41 Prozent des Publikums für die falsche Lösung "Ameisen" stimmen und nur 36 Prozent für die richtige ("Heuschrecken").

An diesem Punkt beendet Janine Wispeler jedenfalls ihren denkwürdigen Auftritt und geht mit 16.000 Euro nach Hause.

Nageldesignerin erzockt sich 64.000 Euro

Dass die Folge am Montagabend eine der unterhaltsamsten in jüngerer Zeit ist liegt aber auch an Maria-Irene Schröder.

Die Nageldesignerin aus Rheine zockt sich clever und souverän bis zur 125.000-Euro-Frage durch - so weit hatte es länger kein Kandidat und keine Kandidatin mehr geschafft.

Doch bei dieser Frage musste sie aufgeben:

Wessen jüngere Geschwister sind ein Privatdozent aus Frankfurt und eine Ergotherapeutin auf Berlin?

  • A: Thomas Gottschalk
  • B: Boris Becker
  • C: Angela Merkel
  • D: Heidi Klum

Auf diese Frage weiß nicht mal der Brockhaus eine Antwort - zumindest nicht Telefonjoker Berhard Brockhaus, den Schröder anruft.

Maria-Irene Schröder entscheidet sich deshalb für die 64.000 Euro, die in ein Wohnmobil investiert werden sollen. Die richtige Antwort wäre übrigens Kanzlerin Angela Merkel gewesen.

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