Nach über 16 Jahren könnte man meinen, dass Günther Jauch irgendwann einmal genug von "Wer wird Millionär?" haben müsste. Hat er aber nicht. Im Gegenteil. Anno 2016 startet die populärste deutsche Quizshow gleich mit einer Doppelfolge. Der Moderator ist dabei so gut aufgelegt, wie schon lange nicht mehr. Sein erster Kandidat ist daran nicht ganz unschuldig.

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Denn so schlagfertig wie bei Benjamin Lüders aus Springe in Niedersachsen tritt Günther Jauch selten ein Kandidat gegenüber. Dabei hatte sich der 32-Jährige zu Beginn der Sendung noch mit der Begründung "ich bin Angsthase" gegen die Risikovariante entschieden.

Als der Besitzer eines Backshops, der ausschließlich Backwaren vom Vortag verkauft, dann auf dem Ratestuhl platz nimmt, ist davon aber keine Spur mehr. Sowohl bei der 2.000-, als auch bei 4.000-Euro-Marke hat Lüders zwar keine Ahnung, tippt aber jeweils ohne Joker mit mehr oder minder skurrilen Begründungen die richtige Antwort. Unter anderem teleportiert der Kandidat Karl den Großen (ca. 747 - 814 n. Chr.) ins 18. Jahrhundert. Jauch wundert sich: "Sie sind so selbstsicher bei völliger Ahnungslosigkeit."

Jauch "in allen Betten der Welt zuhause"

Bei einem Fachgespräch über den Beruf des Kandidaten gibt der Moderator dann einen lustigen Einblick in sein Privatleben. Jauch erklärt, wie er Enten füttert: Hartes Brot kommt in einen Stoffbeutel und wird sodann mit einem Hammer traktiert, damit es mundgerecht an das Federvieh verfüttert werden kann. Diesmal wundert sich Lüders: "Das machen Sie nicht wirklich!"

Seinen ersten Joker braucht Lüders erst bei der 32.000-Euro-Frage: "Was wird seit 1969 in sogenannten Perlenflaschen abgefüllt?"

  • Bier
  • Milch
  • Sekt
  • Mineralwasser

Der sympathische Niedersachse philosophiert zunächst über Sektflaschen, nimmt dann aber trotzdem den Publikumsjoker. Weil dieser erwartungsgemäß keine eindeutige Antwort liefert, muss der 50:50-Joker hinzugezogen werden, um die richtige Antwort D abzusichern. Als Günther Jauch wissen will, wie das erspielte Geld investiert werden soll, erklärt Lüders, dass er seiner Freundin ein neues Bett kaufen will. Er selbst mache sich nicht viel aus Betten. Deshalb muss Jauch dem Kandidaten auch erklären, dass es nicht Bockspring-Bett sondern Boxspringbett heißt. Daraufhin kontert Lüders: "Sie sind wahrscheinlich in allen Betten der Welt zuhause gewesen." Schnell fügt er hinzu: "In Hotels meine ich."

Tee trinken hilft nichts

Bei der 64.000-Euro-Frage ist der Backshop-Besitzer dann wieder ahnungslos: "Was müsste bei dem Hinweis 'Nur für geladene Gäste' der Party wohl fernbleiben?"

  • Proton
  • Elektron
  • Kation
  • Neutron

Gut, dass der Telefonjoker über bessere Physikkenntnisse verfügt, als der Kandidat. Unterdessen stellt Jauch fest, dass er heiser wird. Der medizinisch bewandte Joker erteilt zusätzlich zur richtigen Antwort noch einen guten Ratschlag: "Tee trinken, Herr Jauch, hilft nichts. Sie müssen inhalieren."

Aus der Regie wird Jauch ein Heißer Topf voll Salbeitee gebracht. Mit einem Handtuch über dem Kopf beginnt der Moderator zu inhalieren. Weil er seinen Kandidaten inzwischen so sehr ins Herz geschlossen hat, darf sich dieser die 125.000-Euro-Frage vom Stuhl des Quizmasters aus selbst vorlesen: "Die Hauptstädte wie vieler EU-Staaten befinden sich genau eine Zeitzone weiter westlich als Berlin?"

  • keine
  • eine
  • drei
  • vier

Als Jauch mit zerzauster Frisur wieder unter dem Handtuch zum Vorschein kommt, frotzelt Lüders: "Wissen Sie eigentlich, dass die in der Regie gesagt haben, dass der Jauch immer mit seinen Haaren... und schaun Sie sich jetzt mal an." Der Moderator ist jetzt ebenfalls in Fahrt und scherzt zurück: "Haben die dann auch verraten, dass das Toupet manchmal verrutscht?"

Dass der Kandidat die richtige Antwort dann nicht weiß und sich mit 64.000 Euro verabschiedet, ist längst zur Nebensache geworden. So unterhaltsam darf das Quiz-Jahr gerne weitergehen.


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