In der letzten "Wer wird Millionär"-Sendung vor der Herbstpause gaben gestern nicht nur die Kandidaten alles: Lehramtsstudent Jan Martyniak verpasste knapp den 125.000 Euro-Gewinn - und Günther Jauch zeigte, wie viel Schulenglisch noch immer in ihm schlummert.

Mehr Informationen zu "Wer wird Millionär" finden Sie hier

Worum geht's eigentlich bei Ellis Island? Ist es Mandelas Gefängnis? Oder hat die Insel etwas mit der Einwanderung in die USA zu tun?

Quälende Fragen für den Freiburger Lehramtsstudenten Jan Martyniak. Und für den Zuschauer. Denn zum Einstieg gab es einen "Wer wird Millionär?"-Krimi wie aus dem Lehrbuch.

Schließlich sind 16.000 Euro eine Menge Geld. Aber eben auch "nur" die Hälfte von 32.000 Euro. Da kann man schon einmal mit seinem Versprechen an sich selbst brechen - und zocken.

"Notfalls gleiche ich mit 500 Euro den Dispo aus! Mich können Sie hier nicht ärgern, Herr Jauch." Da fällt sie auch schon, die Entscheidung für "Einwanderung in die USA". Der Zuschauer will schließlich unterhalten werden.

Und Jan Martyniak die 32.000 Euro holen. Trotz Risikovariante. Gerade noch einmal gut gegangen. Die 64.000-Euro-Frage meistert er dann wieder mit Bravour.

Frage: Welcher Kultfilm der 1980er Jahre wird mit dem Titelzusatz "2049" und Ryan Gosling in der Hauptrolle in diesem Herbst weitererzählt?

A: Avatar

B: Blade Runner

C: Cyborg

D: Demolition Man

Übrigens: Weil sich seine Eltern im originalen "Blade Runner"-Film kennengelernt haben, wird diese Hürde für ihn zum Kinderspiel.

Der Kinofilm aus den 80ern wird in diesem Jahr mit dem Zusatz ″2049″ im Titel weiter erzählt.

Der Entscheidungs-Countdown

Aber Jan Martyniak wäre vermutlich nicht er selbst, würde er bei 125.000 Euro nicht wieder mit dem Gedanken spielen, ein - wirklich aller aller - letztes Mal ein Risiko einzugehen.

Immerhin kommt ihm die Lösung schon vor Einblendung der Antwortmöglichkeiten in den Sinn. Günther Jauch will wissen, welche PKW-Farbe bei Neuzulassungen von 2004 bis 2014 eine Steigerung um das fünfzigfache verzeichnet hat.

Der Lehramtsstudent tippt auf Weiß. Aber weiß er es auch? Weiß wird tatsächlich als Antwort A eingeblendet.

Das Publikum rauft sich beinahe die Haare, während Jan Martyniak alles durchspielt: Es gibt viel mehr weiße Autos als früher. Andererseits: fünfzigmal so viele vielleicht doch nicht? Lieferwagen sind ja auch weiß. Eigentlich macht Braun mehr Sinn.

Braune Autos gab es früher kaum. So gesehen würde er sich für Braun entscheiden. Der Lehramtsstudent gibt sich zehn spannungsgeladene Sekunden bis zur finalen Antwort. Und hört bei 64.000 Euro auf.

Schade: Braun wäre nämlich richtig gewesen.

Kurzes Zwischenspiel bis zu Jauchs Englisch-Auftritt

Ein vergleichsweise langweiliges Vergnügen hat der Moderator mit einem 32 Jahre alten Berliner Betriebswirt. Bei der 8.000-Euro-Frage wusste er nicht weiter.

Frage: Welcher Staatenverbund bekam 2017 mit Montenegro sein 29. Mitglied?

A: EU

B: OPEC

C: NATO

D: UNO

Der 32-Jährige entscheidet sich für die EU und muss mit 500 Euro nach Hause gehen.

Er macht Platz für den 24-jährigen Berliner Philipp Unger. Den rettet Jauch schon bei der 200-Euro-Frage. Vielleicht, damit er sich mit Philipps Begleiterin aus San Diego unterhalten kann?

So erfährt der Zuschauer allerhand Amüsantes auf Englisch. Zum Beispiel, dass Günther Jauch einst im "Sea Life" in San Diego war. Und welche Bewegungen die Seelöwen dort gemacht haben.

Der Kandidat holt in der Zwischenzeit mit Müh und Not 8.000 Euro. Er wird erst nach der Herbstpause weiterspielen können.

Jauch stellt derweil für Philipp Ungers amerikanische Freundin und das deutsche Publikum klar: "I tell you - 8.000 Euros are more than 8.000 Dollars!" (dt. Ich sage Ihnen - 8.000 Euro sind mehr als 8.000 Dollar) Völlig richtig.

Und dabei wird auf unterhaltsame Art und Weise ein Mal mehr deutlich: Bei "Wer wird Millionär" ist Günther Jauch in Sachen Moderation auf jeden Fall "the one and only".

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.