Statt Picknick mit Bären heißt es bei "Wirt sucht Frau" diesmal Mittagstisch mit Tiger: Max hat eine Überraschung geplant, die Karoline leider überhaupt nicht gefällt. Derweil wird Hannes von seiner Lieblingskandidatin wegen des Niveauunterschieds versetzt, während David unter dem umgekehrten Problem leidet, dass es einfach zu viele schöne Frauen gibt.
Wenn Menschen von sich selber sagen, dass sie Überraschungen mögen, reden sie Unfug. Was sie meinen, ist, dass sie gerne ohne Ankündigung etwas Nettes geschenkt bekommen. Sollte überraschenderweise ein Wasserrohr platzen oder ihnen ein Klavier auf den Kopf fallen, sind sie meist weniger begeistert.
Karoline aus "Wirt sucht Frau" mag selbstredend Überraschungen – und ist ganz entsetzt, von Max mit verbundenen Augen zum Mittagessen in einen Tigerkäfig geführt zu werden.
Nein, der Tiger steht nicht auf dem Speiseplan – er steht nicht mal in Reichweite von Karoline, weil er hinter Gittern herumschleichen muss. Trotzdem ergreift Karoline panisch die Flucht und verkündet, sie habe ab sofort kein Vertrauen mehr in Max.
Sei doch mal spontan!
Der hätte ihr natürlich einfach nur zuhören müssen, um zu erahnen, dass die Miezekatzen-Mahlzeit seiner lieben Karoline zu steil sein könnte.
Die erzählt nämlich, was die bisher spontanste Aktion ihres Lebens war: Sie ist mit ihrem Sohn einfach mal tagsüber nach München ins FC-Bayern-Museum gefahren. Die traut sich was! Womöglich hat sie sich dort auch noch einfach mal eben eine zweite Tasse Kakao gegönnt.
Es hilft alles nichts: Karoline ist zutiefst erschüttert über den Tigerterror. Das hat zur Folge, dass Max nicht minder aufgebracht ist und auf sie einredet, als müsste sie das Tier adoptieren.
Er bietet ihr sogar an, für ihre Vergebung auf die Knie zu fallen. Ist halt so: Niemand mag Überraschungen.
Falsches Niveau oder falscher Wirt?
Überrascht ist auch Wirt Hannes, als ihm seine Kandidatin Angela verkündet, sie würde jetzt abreisen. Er war schon bei ihrer Ankunft angeheitert gewesen und machte anderntags beim Frühstück deftige Scherze über die Oberweiten seiner Damen.
Da lehnt die gute Angela mit Hinweis auf das Niveaugefälle doch dankend ab. Hannes gelobt sofortige Besserung, denn: "Gestern sind wir uns schon nähergekommen, da hab' ich schon Gefühle gespürt."
Der Grund für ihre geplante Abreise ist aber vielleicht nicht ohne Übersetzungsverluste bei ihm angekommen: "Sie hat sich vielleicht was anderes vorgestellt – mit Küche und allem Drum und Dran, ein großes Restaurant mit Bett ..."
Angela lässt sich zumindest soweit breitschlagen, dass sie noch bis zum Abend bleibt. Ihr Gesichtsausdruck während dieser Stunden entspricht ziemlich genau dem eines Zusehers, der zu einer ganzen Staffel Reality-Fernsehen zwangsverdonnert wurde.
Es hilft alles nichts: Am Ende des Tages zieht die Dame von dannen. "Vielleicht hast du den falschen Wirt ausgesucht?", meint Hannes noch etwas bedauernd. Als sie fort ist, kommt seine romantische Veranlagung vollends zum Vorschein: "Ich hätte sie behalten."
Warum eigentlich nur eine?
Anderswo ist das Problem weniger, dass die Frauen fortlaufen, sondern dass es einfach zu viele sind: Der Salzburger David kann sich kaum entscheiden zwischen seinen vier Grazien. Alle so fesch und schnuckelig, was kann Mann da tun?
Immerhin scheinen sich zwei Favoritinnen herauszukristallisieren: die blonde Lea, zuckersüß und sanft sowie musikalisch begabt, und die dunkelhaarige Claudia, mit beseelten Knopfaugen und ansteckendem Lachen. Da kann man nicht so leicht abstimmen wie bei der anstehenden Bundespräsidentenwahl!
Wann befreit das Regelwerk des Kennenlern-Fernsehens endlich die leidgeplagten Männer von solch unmenschlichen Entscheidungen? Lasst beide Frauen gewinnen! Statt "Vicky Cristina Barcelona" heißt es dann eben nur minimal weniger klangvoll "Lea Claudia Hallein".
Das wäre ja nun wirklich eine Überraschung fürs Finale. Und was haben wir heute doch schon gelernt?
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