Nach den Bauern werden jetzt die Wirte verkuppelt: In der ersten regulären Folge der neuen Reality-Show "Wirt sucht Frau" treffen liebessuchende Damen auf ihre Single-Wirte – und bleiben nicht lange nüchtern.
Zwölf Staffeln lang kümmert sich ATV nun mit "Bauer sucht Frau" schon um das brachliegende Liebesleben der österreichischen Landwirte. Jetzt startet der Sender eine bahnbrechend originelle neue Show: "Wirt sucht Frau".
Im Hinblick auf die zukünftige Programmgestaltung möchte man glatt darauf hinweisen, dass auch Briefträger, ÖBB-Schaffner und Leichenbestatter Frauen suchen.
Der Unterschied zwischen den beiden Formaten ist schnell erklärt: weniger Kühe, mehr Alkohol. Wie es sich für echte Wirtsleute gehört, fließt Hochprozentiges in großzügigen Mengen. Hier ein Begrüßungsschnaps, da ein paar Glaserl Sekt, hier ein Umtrunk zum Kennenlernen, dort ein paar Stamperl zum Warmwerden.
Viele Frauen, wenig Ereignisse
Wie bei "Bauer sucht Frau" werden auch die Wirte von einer Auswahl an interessierten Damen heimgesucht, die sich bei ihnen eine Zeit lang einquartieren.
Da trudeln sie also ein: blonde Frauen, schwarzhaarige Frauen, große Frauen, kleine Frauen, lustige Frauen, ernste Frauen, laute Frauen, leise Frauen, Frauen mit Brille und Frauen ohne. Es ist so eine bunte Welt.
Der Satz, der am öftesten zu hören ist, lautet: "Schaun wir mal." Er fällt jedes Mal, wenn ein Kandidat oder eine Bewerberin nach den anderen Personen befragt wird. Was sollen sie auch sonst sagen, nachdem sie die Leute gerade mal fünf Sekunden gesehen haben und erst beim ersten Kennenlern-Schnaps angekommen sind?
Was passiert also, wenn nicht gerade jemand "Schaun wir mal" sagt? Nun ja, bisher nicht viel. Die blonden, schwarzhaarigen, großen usw. Frauen beziehen ihre Quartiere. Die Wirte sind aufgeregt und machen das, was sie können: Sie geben sich gastfreundlich und schenken aus.
Hans holt Bewerberin Anna mit dem Motorrad vom Bahnhof ab, weil er weiß, dass sie Maschinen mag. Beim Anblick des Gefährts quiekt und schreit und jubelt die Dame derart freudig, dass andere Männer glatt vorbeigefahren wären. Hans gefällt die extrovertierte Art durchaus, aber dann reizt ihn doch die zurückhaltende Art von Carmen mehr.
Bunte Socken verbergen den Fußpilz
Ebenfalls am Bahnhof steht Max, um seine erste Kandidatin abzuholen. Die taucht aber weder auf, noch geht sie ans Telefon. Geknickt macht sich Max auf den Heimweg und trinkt erstmal einen Kräuterschnaps zum Trost.
Aber er hat ja noch eine Frau bestellt, die auch brav antrabt. Zur Begrüßung wird eine Flasche Sekt geköpft.
Weil Max bunte Socken liebt, hat Karoline ihm welche mit blau-schwarzem Muster als Gastgeschenk mitgebracht. Er zeigt ihr stolz seine grün-weiß gepunkteten.
Dann reißt er sich die Socken prompt vom Fuß und führt ihr sein neues Tattoo vor: Er hat sich einen Fliegenpilz unter den großen Zeh stechen lassen – ein "Glücksschwammerl".
Erstaunlich, wie sich die romantischen Kennenlern-Rituale in den vergangenen Jahren verändert haben! Womöglich passiert ja in der nächsten Folge noch mehr Aufregendes. Schaun wir mal.
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