Österreichs liebste Reality-Stammkneipe schmeißt die nächste Lokalrunde: Die ATV-Kennenlernshow "Wirt sucht Frau" geht in die zweite Runde. Zum Auftakt werden diesmal gleich acht Männer und eine Frau aus dem Gastronomiegewerbe vorgestellt, bei denen die Liebe bislang noch nicht Einkehr gehalten hat.

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Seit diesem Frühjahr sprießen die Kuppelformate fast so schön wie die CSI-Ableger: New York, Miami, Vegas, "Bauer sucht Frau", "Wirt sucht Frau" und wahrscheinlich auch schon bald "Mönch sucht Frau". Die Grenzen sind natürlich fließend: Bei "Bauer sucht Frau" wird oft gegessen, in "Wirt sucht Frau" laufen Schafe über den Bildschirm. "Crossover" nennt man sowas heutzutage.


Die erste Staffel über die liebeshungrigen Wirte war jedenfalls erfolgreich genug, dass die Sendung auch prompt ins befreundete Ausland verkauft wurde: Seit kurzem hilft RTL2 deutschen Wirten dabei, ihren Schnaps nicht mehr alleine zu trinken.

Moderiert wird das dort von Brigitte Nielsen, die nach Dschungelcamp, "Celebrity Rehab", TV-Schönheitsoperationen und einer Ehe mit Sylvester Stallone sicherlich mal einen entspannten Absacker gebrauchen kann.

Üppiger Speiseplan

Unser österreichisches "Wirt sucht Frau" bleibt freilich bei Moderatorin Arabella Kiesbauer – und die weiß schon in der Vorstellrunde, worauf es ankommt: Es muss üppig gespeist werden.

Klar, bei den Wirten bietet es sich an, mehr Essen aufzufahren als in einer typischen Jamie-Oliver-Sendung. Gschmackiger Fisch, saftiges Fleisch, farbenprächtiges Obst, süße Zuckertorten, duftendes Brot – die Tafel ist quasi bis zum Horizont gedeckt. Wenn man hier als Zuschauer schon nicht liebesdurstig wird, wird man jedenfalls sehr hungrig.

So viel normale Kandidaten!

Die Kandidaten fallen diesmal hauptsächlich dadurch auf, dass sie höchst unauffällig sind. Wo in der ersten Staffel noch Partylöwe Hannes den Eindruck gemacht hat, sein eigener bester Kunde zu sein, und Ex-Religionspädagoge Max die brave Alltagsästhetik mit grellbunten Socken forsch unterwanderte, fallen die neuen Wirte zunächst kaum aus dem Rahmen.


Da ist beispielsweise Christian aus Seewinkel, der sich neben seiner Frühstückspension auch um ein paar Schafe kümmert. Acht Tiere hat er vor einigen Jahren vor dem Schlachter gerettet, heute ist seine Herde schon auf 50 Tiere angewachsen. Hoffentlich kann man daraus nichts über seine Familienplanung ableiten.

Siegi vom Wörthersee ist mit seinen 60 Lenzen einen Tick älter als seine Kollegen, aber er wirkt sportlich und fit – und liebt die Freikörperkultur, weshalb man bei seiner Vorstellung nicht nur den Kopf begutachten darf. Und flugs ist der Appetit auch wieder vergangen.

Willi aus dem Mondseeland dagegen mag es gern, wenn eine Frau ihm auch mal sagt: "Du bist a bleder Hund". Da wird sich doch eine finden lassen!



Urlaub bei netten Leuten

Einzig Zuckerbäckerin Julia wirkt in der Runde etwas ungewöhnlich. Bei eingehender Betrachtung liegt das vermutlich daran, dass sie die einzige Frau ist und damit den Sendungstitel ad absurdum führt. Aber was soll's, in "Bauer sucht Frau" waren ja auch schon Landwirtinnen, die weder Frauen noch Bauern gesucht haben und sich trotzdem mit dem Format arrangieren konnten.

Abgesehen von der Chromosomenzusammenstellung fügt sich Julia perfekt in die neue Runde ein: Nette Leute aus schönen Gegenden, in denen man gern mal Urlaub machen möchte. Überhaupt wirken die Vorstellrunden so, als würde man nicht nur für die Liebessuchenden Werbung machen wollen, sondern auch gleich für ihre Lokale und die dort so wunderhübsch angerichteten Leckereien.

Wer hungrig geworden ist oder sich für einen der Kandidaten oder die Kandidatin interessiert, kann sich auf der ATV-Website ein näheres Bild von der Speisekarte bzw. allen Wirten machen und dort auch gleich ein Bewerbungsformular ausfüllen. Welcher Wirt die hohe Kunst des Anbratens am besten beherrscht, sehen wir ab Februar im TV.



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