Dokumentationen über Kaiser Franz Joseph I. gibt es viele. Doch diese ist etwas Besonderes: ServusTV wiederholt am Dreikönigstag einen Zweiteiler, in dem sein Ururenkel Leopold Altenburg auf unterhaltsame Spurensuche geht.
Es war sehr schön, es hat ihn sehr gefreut: Der Schauspieler Leopold Altenburg entführte im vergangenen Jahr das TV-Publikum auf eine Zeitreise zu seinen prominenten Vorfahren - und löste damit ein großes Echo aus.
Der 45-Jährige ist ein Ururenkel von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth. Entsprechend persönlich und manchmal intim ist sein Blick auf die kleinen Fundstücke aus der Vergangenheit. Etwa, wenn er im Haushof- und Staatsarchiv das Original-Tagebuch von Franz Josephs Erzieherin Luise Sturmfeder in die Hand bekommt, die sich ab dem zweiten Lebensjahr des Kaisers fast wie eine Mutter um ihn kümmerte.
Die kleinen Geheimnisse der Hofburg
Die Dokumentation, die ServusTV am 6. Jänner wiederholt, besteht aus den zwei Teilen "Der letzte große Kaiser – Kein Schmarrn" und "Der private Kaiser" (Regie: Stefan Ludwig). Altenburg wandelt dabei in verborgenen Gängen der Hofburg und durch die Kapuzinergruft, das Familiengrab der Habsburger.
So ganz nebenbei wird auch die eine oder andere Legende aus den "Sissi"-Filmen ins rechte Licht gerückt: So war beispielsweise Prinzessin Helene gar nicht anstelle ihrer Schwester als Braut für Franz Joseph vorgesehen.
Beide Schwestern kamen in Frage - Franz Joseph I. entschied sich für die jüngere, bildschöne Sisi. Die fast 45-jährige Ehe der beiden war allerdings geprägt von Distanz, Entfremdung und dem Verlust zweier Kinder. Auch diese privaten Momente betrachtet Altenburg.
Er lässt sich von Historikern in höfische Etikette und Manieren einführen, die ihm auch die Skandale und die Doppelmoral des damaligen Lebens aufzeigen. Bei allem Wohlwollen dem verwandten Kaiserpaar gegenüber übergeht der 45-Jährige nicht, was ihn zum Hadern bringt - etwa die Todesurteile, die sein Ururgroßvater unterzeichnete.
Nicht zuletzt führt er die Zuschauer zum "Thronfolger": Altenburg trifft jenen Verwandten, der eines Tages Kaiser wäre. Wenn es die (Habsburger-)Monarchie noch gäbe. (af)
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