(ank) - Nach Sidos Prügelaussetzer vom Freitag steht beim ORF ein Juroren-Sessel für die "Große Chance" leer. Und den soll jetzt ausgerechnet sein Widersacher Dominic Heinzl einnehmen, wie "Oe24.at" meldet.

Mehr News über TV-Shows

Das Portal spekuliert auch über die Gründe, die zu Sidos raschem Rauswurf beigetragen haben. Angeblich war der Rapper schon vor einem Jahr bei einer Aufzeichnung der Casting-Show völlig ausgezuckt. Der Grund: ein Zeitungskommentar von Roncalli-Direktor und Mit-Juror Bernhard Paul über Sidos Vorliebe für Sacherwürstel.

Unstetes Gemüt

Wie "Oe24.at" schreibt, soll Sido einem ORF-Mitarbeiter gedroht haben, ihm alle Finger zu brechen. Als dieser klagen wollte, wurde er angeblich vom Sender zurückgepfiffen.

Der ORF hatte am Samstag entschieden, die Zusammenarbeit mit Sido zu beenden, nachdem dieser nach der Freitagabend-Sendung "Chili"-Moderator Dominic Heinzl attackiert und geschlagen hatte. Der Sender veröffentlichte auch ein Video, auf dem der Zwischenfall zu sehen ist.

Der Rapper selbst verabschiedete sich mit einem kurzen Twitter-Eintrag: "good bye orf1 !!!!". Später schrieb er: "Ihr habt recht, die Mutter hat damit nix zu tun... Sorry fr. Heinzl !!!" Damit entschuldigte er sich bei der Mutter seines Prügelopfers - nicht aber bei Heinzl selbst.

Netz steht hinter Sido

Indes formieren sich die Heinzl-Gegner im Internet. Fast 63.000 Likes (Stand: 21:30 Uhr) hat die Facebook-Seite "Sido 1 Heinzl 0" bisher. Die Häme für Heinzl ist groß; die Beschimpfungen teils deutlich derber als die des prügelnden Rappers. Mittlerweile lassen sich sogar Fan-Shirts bestellen, auf denen "Solidarität für Sido" prangt.

Für Montag war ursprünglich eine Demo geplant, die "nach Beratung mit einem Rechtskundigen" abgesagt wurde, wie es auf der Facebook-Seite heißt. Protestieren wollen die Sido-Fans trotzdem: "Bitte morgen alle Vormittag online sein, wir werden gemeinsam etwas viel Wirksameres in die Wege leiten."

"Ich wünschte, es wäre nicht passiert"

Heinzl äußerte sich gegenüber dem "Kurier": "Mir ist das Ganze sehr unangenehm, ich wünschte, es wäre nicht passiert." Mehr als der Faustschlag habe ihn die Beleidigung seiner toten Mutter verletzt; verklagen will er Sido dennoch nicht.

An Gerüchten, wonach er Sidos Platz einnehmen solle, sei nichts dran. "Um Sidos Platz auszufüllen, bin ich nicht schlagfertig genug", meinte der "Chili"-Moderator gegenüber der Zeitung. Klaus Eberhartinger oder Conchita Wurst seien eine bessere Wahl.

Spätestens kommenden Freitag muss ein Nachfolger feststehen. Insidern zufolge hat Roman Gregory die besten Chancen. Bei der Aufzeichnung der "Großen Comedy Chance" - einem Ableger der "Großen Chance" - am Montag wird unterdessen Ö3-Moderator Robert Kratky an Sidos Stelle sitzen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.