Tim Mälzer, Azubi
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Anfangs war das Leben im Pflegeheim an der Mosel trist, langweilig und trostlos. Inzwischen sind Lebensfreude, Gemeinschaft und Aktivität zurückgekehrt. Tim Mälzer sieht den Erfolg in der Zusammenführung von zwei Pflegegruppen: "Die vermeintlich Pflegebedürftigen sind jetzt diejenigen, die pflegen. Genauso andersrum."
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Sollen die Azubis also langfristig bleiben? "Ich habe es genossen", hatte Frau Lang die letzten Wochen sehr viel Spaß im Heim. "Und ich war glücklich." Dank der Azubis ist sie wieder aufgeblüht: "Ich brauche das einfach, die Jugend um mich rum."
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Frau Staudt hat Azubi Louis längst fest ins Herz geschlossen: "Dann lachen wir immer, wenn wir uns sehen. Das tut sehr gut, gell Louis?"
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Mit Azubi Katrin lacht Frau Schmitt sogar Tränen. "Sie ist für mich wie eine Oma, die ich nie hatte", genießt Katrin die gemeinsamen Momente. "Ja klar müssen sie bleiben!", spricht Frau Schmitt aus, was alle Heimbewohner wollen.
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Denn die Azubis halten die Senioren auf Trab. Inzwischen machen sie ihr Frühstück selbst, statt alles nur vorgesetzt zu bekommen. "Das ist auf einmal wieder selbstbestimmtes Leben. Das ist ein Traum für alle Senioren", meint André Dietz.
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Im umgestalteten Außenbereich gibt es jetzt Beete, die die Senioren bepflanzen können. "Wenn ich Spaß habe, dann vergesse ich, dass ich eigentlich gar nicht mehr gärtnern kann", geht Dietz' Plan auf, denn alle buddeln fleißig mit.
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Bei Einsicht der Krankenakten stellt er sogar fest: "Was wir da sehen, ist medizinisch angeblich gar nicht mehr möglich. Denn auf dem Papier könnten die das alle gar nicht mehr." Und doch sind alle agil: "Das ist Wahnsinn!"
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Es wird noch besser: "Dann kommt die Caritas mit der absoluten Bombe um die Ecke: Unser Heim soll das Role Model werden für alle ihre Heime." Die Vorstände Herr Winter und Herr Buckler sind von den Veränderungen begeistert. Mälzer ist sprachlos: "Das hat Rückgrat. Da war ich auch gerade baff."
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Dietz kündigt eine weitere "unfassbare Sensation" an, denn die Heimleitung bietet allen Azubis eine volle Stelle an. Dietz weiß aber auch: "Dazu müssten alle Azubis ihr bisheriges Leben zu Hause aufgeben." Und nicht alle Eltern wollen ihre Kinder so weit wegziehen lassen.
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"Ich will wirklich nicht auf die Euphoriebremse treten. Aber wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Und es kann sein, dass alle wieder nach Hause fahren müssen." Deshalb organisiert der Schauspieler eine Abschiedsfahrt auf der Mosel.
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Bei Wein und Schnittchen mit wunderschöner Aussicht auf die Weinberge genießen alle gemeinsam den Tag.
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Mälzer schäkert mit den Seniorinnen: "Man hatte mal Zeit, sich ein bisschen miteinander auszutauschen. Man hatte auch Zeit, mal länger bei dem einen oder anderen sitzen zu bleiben und ein längeres Gespräch zu führen."
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So groß die Freude der Azubis über das Jobangebot ist, so verhalten reagieren die Eltern. Deshalb sollen sie sich in der "Herbstresidenz" selbst ein Bild machen.
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"Die waren wirklich alle baff. Und zwar jeder Einzelne", sieht Dietz die Überraschung als die Eltern erkennen, dass ihre Kinder trotz Behinderung eigenständiger geworden sind und von den Senioren Wertschätzung erfahren.
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Tatsächlich bestehen alle Azubis ihre Qualifikation. "Gemeinsam sind wir in der Lage, Unmögliches zu schaffen", glaubt Mälzer fest an seine Vision, "Missstände zu beseitigen, die auf dem Papier nur über Geld funktionieren".
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André Dietz ist von den Entwicklungen überwältigt: "Wenn mir das am Anfang jemand gesagt hätte, den hätte ich für bekloppt erklärt." Sieben der anfangs zehn Azubis bleiben und freuen sich über die einmalige Chance: "Wir sind einfach nur dankbar, dass ihr uns unterstützt habt, so wie wir sind."
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Das Projekt "Herbstresidenz" zeigt eindrucksvoll, wie mit Empathie, Wertschätzung und manchmal ganz kleinen Veränderungen viel bewirkt werden kann. In den vergangenen Wochen lernte man die liebenswerten Persönlichkeiten kennen, die in der Gesellschaft aufgrund von Alter oder Behinderung übersehen werden.
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Bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt wirklich einen Stein ins Rollen gebracht hat, um den Senioren im Pflegeheim ein schönes Zuhause zu geben.