Seit Ende Dezember ist die zweite Folge "Eltons 12" beim Streamingportal RTL+ zu sehen, am Samstagabend, 4. Januar um 20:15 Uhr bei RTL im linearen Fernsehen. Eine interessante Strategie für eine Samstagabendshow, die aber egal ist – solange die Unterhaltung stimmt. Doch nach Folge zwei muss man genau daran so seine Zweifel haben.
"Das wird die beste und größte Spielshow, die es jemals im deutschen Fernsehen gab." So urteilte
Zum anderen erklärte Elton anschließend noch seine Einschätzung, warum die Show so sensationell sei: "Wir haben erstmal zwölf Stars da, das ist schon mal der große Unterschied, dass wir wirklich zwölf Prominente haben, die wahrscheinlich wirklich jeder kennt." Mit der Anzahl der Kandidaten liegt Elton schon mal richtig, mit der Annahme allumfassender Bekanntheit lehnt sich der Moderator aber ein bisschen weit aus dem Fenster.
Mag das für die erste Ausgabe, als Promis wie Cathy Hummels, Fabian Hambüchen und Sarah Engels dabei waren, vielleicht noch gelten, sieht das in Ausgabe zwei, die seit Samstagabend bei RTL+ und am 4. Januar bei RTL zu sehen ist, anders aus.
Dschungelcamper bei "Eltons 12"
Da hat sich RTL nämlich aus dem nach 17 regulären Staffeln inzwischen riesigen Pool ehemaliger Kandidaten von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" bedient:
Weil es am 24. Januar mit der dann 18. Staffel Dschungelcamp weitergeht und die Ehemaligen der Show wichtige Zahnräder im RTL-Programmgetriebe sind, sorgt das Dschungelcamp doch immer und immer wieder für personellen Nachschub für Shows wie diese. Denn erst das Dschungelcamp macht aus vorher leidlich bekannten Promis Kandidaten für Shows wie "Eltons 12". Zwar waren die meisten Dschungelcamper auch vorher schon einigermaßen bekannt, aber eben noch nicht oder nicht mehr bekannt genug.
Ohne ihnen zu nahe zu treten, aber Promis wie
"Eltons 12": Wie "Schlag den Raab", nur anders
Um das beurteilen zu können, lohnt ein kurzer Blick aufs Regelwerk von "Eltons 12". Hier spielen zwölf Prominente, die irgendeine Gemeinsamkeit teilen, in Zweier-Duellen bei Sport-, Wissens- und Geschicklichkeitsspielen gegeneinander. Wer die Duelle bestreitet, entscheidet ein Drehen am Glücksrad. Wer sein Duell verliert, fliegt raus. In Runde zwei gibt es dann entsprechend noch drei Duelle, danach ein Triell und am Ende den finalen Zweikampf. Wer hier siegt, gewinnt nicht nur Ruhm und Reichweite, sondern auch 100.000 Euro.
Das klingt erst einmal nach einem ausgeklügelten Spielsystem, in der Praxis ist "Eltons 12" aber nichts anderes als eine erneute Variante von "Schlag den Raab". Kein Wunder, schließlich stammt auch diese Show aus der Feder von
"Ich hab ne Frage, Elton", hat
"Ich bin von Stuttgart hergekommen für zwei Minuten spielen?"
Ist das schon gute Fernsehunterhaltung? Es geht so. Unterhaltsamer ist da schon das, was man nicht planen kann. Als etwa
Dass länger aber nicht unbedingt besser ist, zeigen
Und wenn der Zuschauer keinen unterhaltsamen Samstagabend hat, hat RTL keinen unterhaltsamen Sonntagmorgen, wenn die Zahlen kommen. Es dürfte überraschen, sollte RTL die mittelmäßigen Quoten der Auftaktfolge mit der zweiten Ausgabe toppen. Einen Gewinner gibt es aber dennoch: Prince Damien holt sich nach viel zu langen dreieinhalb Stunden reiner Showzeit die zweite Ausgabe von "Eltons 12" und damit 100.000 Euro. Von der "besten und größten Spielshow, die es jemals im deutschen Fernsehen gab", ist "Eltons 12" aber dennoch meilenweit entfernt.
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