Es ist das österreichische Dschungelcamp, nur eleganter: Dancing Stars. Seit gestern walzen wieder zehn österreichische C-Promis durch den Ballroom am Wiener Küniglberg und hoffen auf lukrative Jobangebote im Leben nach Tango und Paso Doble.

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Wenn man einen Promi mit mehr als zwei Worten beschreiben muss, dann ist er keiner. Punkt! Und so liest sich die Teilnehmerliste der heurigen Staffel von Dancing Stars – es ist immerhin die neunte Auflage des Erfolgsformats - eher wie das "who the f***" als das "who is who" Österreichs. Mit dabei: die (Zwillings-)Schwester von Miriam Weichselbraun, der Sohn von Harald "Wunderbar" Serafin und die Tochter von Peter Rapp. Die einzigen die man heuer also halbwegs kennt, sind die Moderatoren. Die lange Liste der Inkognito-Promis hat sich zum wiederholten Male in den Regeln des TV-Formats niedergeschlagen: "Um dem Publikum Gelegenheit zu geben, alle Paare besser kennenzulernen, wird in den ersten beiden Sendungen keines der Paare die Show verlassen müssen", hieß es in einer ORF-Presseaussendung. Der größte Totalausfall ist demnach - gleich zu Beginn die Abwesenheit von Prominenten.

Der ganze Abend in kurzen Worten

Dschungelcamp-Star Marco Angelini heimste die meisten Punkte ein. Im Publikum saßen tendenziell prominentere Leute als sich auf der Tanzfläche räkelten. Miriam Weichselbraun sah ihn ihrem weißen Ballkleid elfenhaft und anmutig aus. Und der eigentliche Aufreger des Abends: Schauspieler Morteza Tavakoli bekam von Juror Balázs Ekker für seinen Tanz mit Profi Julia Burghardt gerade einmal einen Punkt. Alle anderen Juroren bewerteten den Hüftschwung des Darstellers viel besser. Und bahnt sich etwa auch eine neue Liebe an? Es wäre nicht das erste Mal: Schon in der ersten Folge nannte Ex-Skispringer Hubert Neuper seine Tanzpartnerin "Schatzi". Die Promi-Damen zeigten sich gestern nur am Beginn der Show für einen kurzen Gruppen-Tanz und kommen erst nächste Woche an die Reihe.

Insgesamt haben die Teilnehmer heuer zehn Live-Shows (statt wie gewohnt 13) Zeit, um möglichst viele Punkte der Jury und möglichst viele Votes des Publikums zu bekommen und sich am Ende "Dancing Star" nennen zu dürfen. Und was gestern so über das Parkett fegte, waren laue Schmähs, niedrige Punktezahlen, schreiende Glitzerkleider und ein johlendes Publikum. Bis zu eine Million Zuseher im Vorjahr bestätigen aber das Tanzspektakel: "Dancing Stars" funktioniert. Der gelernte Österreicher weiß: Klassische Klänge, gediegenes Ambiente und kreisende Hüften gefallen.

Was in der neunten Staffel neu ist

In der sechsten Show der neunten Staffel kommt es zum gemeinsamen "Tanz-Marathon". Dabei tanzen alle sieben noch in der Show befindlichen Paare gleichzeitig auf dem Parkett. Eines nach dem anderen wird von der Jury ausgewählt – die schwächsten Paare zuerst, die besten zuletzt – und scheidet aus. Je länger ein Paar auf der Tanzfläche verbleibt, desto mehr Punkte bekommt es für das Tagesvoting. In der siebenten Show steht erstmals das Tanz-Doppel auf dem Programm: Dabei präsentieren jeweils zwei Paare einen gemeinsam einstudierten Tanz, der von der Jury auch als Gemeinschaftsleistung bewertet wird. Jedes der beiden Paare nimmt also gleich viele Punkte mit in die finale Entscheidung des Abends.

Warum wir Dancing Stars trotzdem lieben

Es ist Respekt vor der tänzerischen Leistung von Laien die einem eines zeigen: Wenn man sich anstrengt und trainiert, dann kann man es zu ansehnlichen Tanzleistungen bringen. Und es ist eine Hommage an die vergangen Zeiten der Wiener Ball-Seele und der Walzerglückseligkeit. Gerade in Zeiten von Bankenpleiten und der Krimkrise kann jeder ein kleines, glitzerndes Tanzmärchen brauchen – auch wenn es nur im Fernsehen ist. Es bleibt also spannend! Finale des bunten Spektakels ist jedenfalls am 16. Mai.

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