"Wer stiehlt mir die Show?" ist für seine überraschenden Quiz-Runden bekannt. Überraschend waren die Fragen auch in der neuesten Ausgabe am Sonntag, ganz besonders überraschend dürfte der Abend aber für den Vater von Rea Garvey gewesen sein. Denn der bekam einen Anruf von Teddy Teclebrhan.
"Es ist für mich absolut nichts klar", gesteht
Zuvor muss Winterscheidt aber erst einmal in dunkelblauem Zweireiher und glitzernden Loafern die Showtreppe herunter steigen und das Publikum und seine Gäste
Derya scheint ihr Hobby ein wenig peinlich zu sein, aber ein bisschen Peinlichkeit gehört immer zu "Wer stiehlt mir die Show?", insbesondere bei der ersten Quizrunde. Die heißt wie immer "Die leichten Fünf", es geht also um "GrundschülerInnen-Wissen", wie Winterscheidt erklärt. "Aber die haben nicht den Druck, den wir jetzt gerade haben", baut
"Schwuppsdiwupps – Zeit vorbei!"
Rea Garvey glaubt erst an einen Spaß und gesteht: "Hab ich nie in meinem Leben gesehen." Am Ende liegt er aber gar nicht so weit vom richtigen Ergebnis entfernt, hat lediglich einmal zu oft mit zwei multipliziert. Teddy Teclebrhan hingegen ist alles andere als nah dran. Er probiert ein paar falsche Rechenwege aus und als er gerade wieder zurück bei 2 x 5 ist, muss er feststellen: "Schwuppsdiwupps – Zeit vorbei!" Schlussendlich liegt nur Heike Makatsch mit 32 richtig und holt sich damit einen Punkt.
Ein unterhaltsamer Auftakt des aktuell wohl unterhaltsamsten Quiz im deutschen Fernsehen und das folgt wie immer diesen Regeln: Die Kandidaten sammeln in insgesamt neun Quizrunden Punkte. Es gibt dabei drei Gewinnstufen bis zum Finale. Nach jeder Gewinnstufe gibt es für den Führenden eine Münze, die er im Finale setzen kann. Derjenige mit den wenigsten Punkten scheidet hingegen nach jeder Gewinnstufe aus. In der vorletzten Quizrunde treten die beiden verbliebenen Kandidaten im Halbfinale gegeneinander an, der Gewinner darf Winterscheidt im Final-Quiz herausfordern.
Dort bekommen beide dieselbe Frage gestellt, allerdings bekommt Winterscheidt hier immer einen Punkt, es sei denn, sein Gegner setzt eine Münze. Dann muss Wintscheidt seine Antwort preisgeben, liegt er falsch, gibt es keinen Punkt für ihn. Wer am Ende fünf Punkte erspielt hat, gewinnt das Finale, die Show und die Moderation der nächsten Ausgabe – sofern einen nicht im ungünstigsten Zeitpunkt absolute Unklarheit ereilt.
"Hallo, wer quizz’n da?"
Immerhin konnte Winterscheidt bis dahin eine unterhaltsame Show genießen. Unterhaltsam, weil sich die Redaktion wieder originelle Quizfragen ausgedacht hat, und weil die Kandidaten diese Fragen nicht nur mit Antworten, sondern auch allerlei Faxen und Anekdoten füllen. In der zweiten Quizrunde namens "Vier Radler bitte" müssen Makatsch und Co. etwa den Strom für die Band auf dem Fahrrad erstrampeln und das ist deshalb wichtig, weil die Band die Songs spielt, die die Kandidaten dann erraten müssen. Je mehr geradelt wird, desto mehr hört man von den Liedern.
In einer anderen Runde lösen die Kandidaten ihren Quizbuzzer nur mit Mimik und Gesten aus, in wieder einer anderen Runde setzen Promis durch verschiedene Laute Lieder zusammen, die erraten werden müssen und in einer ganz anderen Quizrunde werden den Kandidaten Bilder und Stimmen von Promis gezeigt, doch nur wenn Stimme und Promi übereinstimmen, gibts einen Punkt – sofern man als erster den Buzzer drückt. Das ist lustig bis kurios, für den unterhaltsamsten Moment des Abends sorgt aber Teddy Teclebrhan.
Beim Spiel "Hallo, wer quizz’n da?" muss man zuerst eine Frage beantworten und dann für einen Zusatzpunkt einen Gegner auswählen, der wiederum einen Kontakt aus seinem Handy anruft und dann das Telefon übergibt. Den Zusatzpunkt gibt es aber nur, wenn man sich erstens 60 Sekunden lang für den eigentlichen Besitzer des Handys ausgeben kann und wenn zweitens der Angerufene ebenfalls die richtige Antwort auf die Frage gibt. In diesem Fall drückt Teddy Teclebrhan zuerst den Buzzer und wählt dann Rea Garvey aus. Der will es seinem Kontrahenten so schwer wie möglich machen und sucht jemanden aus seinen Kontakten aus, der eigentlich sofort die fremde Stimme erkennen sollte: seinen Vater.
Auf ein Gebet mit Papa Garvey
Garvey ist trotzdem so nett und verrät Teclebrhan, wie er mit seinem Vater manchmal spricht. Teclebrhan greift das auf, stellt Garveys Vater gleich die entscheidende Frage, bekommt auch sofort die richtige Antwort, hat nun aber das Problem, den Vater noch 30 Sekunden in der Leitung zu halten. Also macht Teclebrhan das, was er am besten kann: reden. "I love you, dad, i love you, i love you", beginnt der Comedian und fängt dann an, dem fremden Vater für alles mögliche zu danken. Wie er ihn groß gezogen oder ihn bei seiner Karriere unterstützt hat. Am Ende fordert er Papa Garvey noch mit einem "Let’s pray!" zu einem gemeinsamen Gebet auf.
Als die 30 Sekunden vorbei sind und Teclebrhan den Punkt geholt hat, gibt er das Telefon zurück und sofort versucht Garvey junior mit seinem Vater zu sprechen. Warum er keine Antwort erhält, ist nicht ganz klar und Winterscheidt verspricht: "Klären wir gleich in der Werbung." Rea Garvey schreibt aber sicherheitshalber seinem Vater eine kurze Nachricht, damit seine Familie weiß, dass es ihm gut geht. Doch egal, ob der Vater nun noch während Teclebrhans Monolog aufgelegt hat, erst danach oder ob es einen anderen Grund gibt – Teclebrhan sorgte im Studio für Staunen und Unterhaltung.
Genau das gelingt dem Comedian eine Stunde später noch einmal und damit sind wir bei der finalen Frage. Zuvor hatte Teclebrhan seine Gegner hinter sich gelassen und muss nun "nur" noch die Frage nach Siddharta Gautama beantworten und hoffen, dass Winterscheidt mit seiner Antwort daneben liegt. Den ersten Teil erledigt er mit "Buddha" zuverlässig, nun ist Winterscheidt dran und der antwortet: "Ey, auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache. Ich hab keine Ahnung gehabt, worüber wir reden. Ich hab "Pilgerweg" aufgeschrieben. Es ist für hunderte Millionen Menschen wegweisend. Es tut mir leid." Teclebrhan hört sich das seelenruhig an, sagt kein Wort und unterschreibt im Glitterregen den Vertrag für die nächste Ausgabe, nur diesmal eben als Moderator.