Letzte Woche scheiterte unser wackerer Redakteur daran, sich beim Selbsttest der Diätshow "Der Speck muss weg" zu allzu großen Schritten motivieren zu lassen. Diese Woche ist regelmäßiger Sport angesagt - ob unser Redakteur da mitmacht?
Himmel hilf, die lassen wirklich nicht locker mit dem Abnehmen: "Der Speck muss weg" läuft jetzt schon die dritte Woche. Kilos zu verlieren erfordert Disziplin - wenn die nicht da ist, hilft im Zweifelsfall vielleicht auch Geld. Die Kandidaten kriegen für jedes verlorene Kilo kleine Geldsäckchen – und müssen die, falls sie wieder zunehmen, prompt zurückliefern. Es ist sicher gesund, hin und wieder extra für ein paar Euro mehr auf das Abendessen zu verzichten.
Bei einigen Kandidaten purzeln die Kilos
Aber derweil regnet es tatsächlich Mammon für die Kandidaten: Bei der regelmäßigen Kontrolle durch die Abnehm-Coaches zeigt sich, dass einige wirklich schon den Bauchumfang verringern konnten. Simone präsentiert ganz stolz ihren Gürtel, den sie mittlerweile deutlich enger schnallen kann. Vielleicht gibt es deswegen Geld vom Sender: Den Kandidaten passt nach der Show nichts mehr.
Ganz wichtig natürlich: Regelmäßiger Sport ist für den Gewichtsverlust unabdingbar. Zum Glück bin ich da auf der sicheren Seite: Ich sehe mir alle vier Jahre das olympische Kunstturnen an.
Laufsport ist angesagt
Den Coaches Christopher und Christopher, die so nachdrücklich von Sieg und Erfolg sprechen, als hätten sie eine Schwarzenegger-Biographie gefrühstückt, scheint solch regelmäßige Körperkultur aber nicht zu reichen: Sie treiben ihre Schützlinge zum Laufsport an. Diesen Job habe ich schon zu Schulzeiten beneidet: Man steht irgendwo gemütlich mit der Stoppuhr und ruft anderen zu, dass sie ja nicht schlappmachen sollen.
Zu Trainer Christophers Auftritt ertönt die Musik aus Falcos "Kommissar", obwohl der Song mit seinem Refrain "Drah di net um" ja ganz und gar bewegungsfeindlich wirkt. Und während die Kandidatin da durch die Stadt läuft, erinnere ich mich an den Rest vom Text. "Dein Leb'n bringt di um", heißt es zum Schluss. Nein danke: Da erscheint mir der Laufsport plötzlich doch zu gefährlich.
Steinzeit-Methoden
Die Sendung präsentiert mir zum Glück ja weitere Möglichkeiten, das Bäuchlein zu reduzieren. Zum Beispiel die Steinzeit-Methode: Man isst nur Sachen, die es auch in der Steinzeit gab. Käfer gehören übrigens nicht dazu.
Leider schlägt die Methode bei mir nur gebremst an, was zum großen Teil daran liegt, dass schon im Vorspann der Sendung ständig leckere Burger, Schnitzel, Pommes und andere Köstlichkeiten gezeigt werden. Die sollen als Warnung dienen. Erinnert mich bitte nach dem Abendessen nochmal dran.
Vielleicht kann man das Steinzeitprinzip ja noch ausdehnen – in der Steinzeit musste der Mensch ja auch beständig vor wilden Tieren davonlaufen. Aus irgendeinem Grund haben die Ordnungshüter im Tierpark Hellbrunn meinen Antrag allerdings nicht ernst genommen, weshalb ich noch nichts über die Effizienz der Steinzeit-Diät berichten kann.
Plötzlich fällt mir Bernhard ein, der knuffige Altrocker aus Wien, der unter Betreuung von Christopher und Christopher schon letzte Woche viele Kilos verloren hat – und am Schluss der Sendung prompt ins Spital eingeliefert wurde. Diese Woche verliert "Der Speck muss weg" keine Silbe über Bernhard. Gab es in der Steinzeit eigentlich Krankenhäuser? Angesichts solcher Dramen warte ich mit dem Abnehmen vielleicht doch lieber, bis Entwarnung gegeben wird.
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