Claudia Obert hat das "Sommerhaus" verlassen. Doch wer sich nun um den "Trash" in Trash-TV sorgt, kann beruhigt sein. Denn auch in der jüngsten Folge mangelt es nicht an schlechtem Benehmen und Streit im "Sommerhaus der Stars". Diesmal in den Hauptrollen: Aleks Petrovic, Vanessa Nwattu und Maurice Dziwak.

Christian Vock
Eine Kritik
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Es war eine kleine Verschnaufpause für Walentina Doronina – wenn auch eine kurze. In den ersten beiden Folgen des "Sommerhaus der Stars" erledigte die 23-Jährige die Trash-TV-Arbeit fast ganz alleine. In Folge drei klatschte dann erstmals Claudia Obert ab. Die selbsternannte Trash-TV-Königin war bis dato lediglich mit einem simulierten Koitus in Erscheinung getreten, nun riss die Obert das Zepter an sich und pöbelte munter drauflos. Doch statt dass die restliche Truppe ihr den Arbeitseinsatz dankte, setzten die Promi-Kollegen Obert kurzerhand vor die Tür.

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Was jetzt also? Bleibt jetzt wieder die ganze Zeter-Arbeit an Doronina hängen? Oder anders gefragt: Was haben Promis, Produktion und Schnitt uns in Folge vier vor die Tür gelegt? Einen ersten Anhaltspunkt, wie es weitergeht, lieferten am Ende der dritten Folge Aleks und seine Freundin Vanessa, als sie den Zuschauer an ihrer Wut aufeinander teilhaben ließen. Mit einem "Wir müssen dringend reden", will Aleks nun in der neuen Folge an das Begonnene anknüpfen.

Aleks' Vorwurf – Verrat: "Du hast mich hintergangen!" Vanessas Vorwurf – körperlicher Übergriff: "Angestupst? Für mich war das Kneifen!" Eine Einigung ist bei einem kurzen Gespräch im Garten auf die Schnelle nicht zu erreichen, dafür aber ein schnelles Urteil von Eric Stehfest: "Ich wusste sofort, dass Aleks so ein Macho ist, der einfach Ego-Probleme hat." Ein Vorurteil, das Aleks offenbar häufiger begegnet und ihn deshalb besonders trifft.

Spielchen gegen zu viel Harmonie

Der Ton ist also gesetzt und RTL will ihn mit einem kleinen Geschicklichkeitspaarspiel mit Kraft- und Wissensanteil aufrechthalten. Inhaltlich ein irrelevantes Spiel, dessen Ironie in dem Moment ihren Höhepunkt erreicht, als die sich ankeifenden Paare den Begriff "Tinnitus" erraten sollen. Das Ziel, die Paare aufeinander los- und mit ordentlich Frust wieder nach Hause zu lassen, hat die Produktion trotzdem nicht erreicht, denn das Spiel hat bei den meisten Paaren erstaunlicherweise eine gewisse Restharmonie übrig gelassen.

Aber für solche Fälle hat man ja Doronina gebucht, die das Spiel mit ihrem Freund erfolgreich durchsteht und es sich nicht nehmen lässt, die anderen an ihrer Freude teilhaben zu lassen: "Sooo einfach." Aber was ist das? Aleks und Vanessa, gerade frisch zerstritten, schlagen urplötzlich den Weg des Friedens ein: "Wir haben unsere Probleme mit hier reingenommen. Das hätten wir nicht machen müssen. Das war noch zu früh", erkennt Vanessa und Aleks ist überzeugt: "Ich möchte nicht, dass die Beziehung hier kaputtgeht."

Doch Aleks’ Vorhaben hat nur eine geringe Haltbarkeit, beim Spiel kommt es zur Eskalation: In der von RTL gewollten Mischung aus Erschöpfung und Frust schleudert Petrovic das Spielbrett weg. Freundin Vanessa ist fassungslos: "So was Respektloses. Fangen wir jetzt an, die Maske zu verlieren, hä? Schämen solltest du dich! Schämen!", schimpft Vanessa und Aleks fragt zurück: "Möchtest du dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben?"

"Weißt du was? Wir machen gar nichts mehr weiter"

Eine unüberlegte Frage, die folgende Antwort Vanessas geradezu provoziert: "Weißt du was? Wir machen gar nichts mehr weiter." Aber Petrovic bewegt sich weiter auf rhetorischem Glatteis: "Du weißt einfach nicht, was du möchtest!", fährt er Nwattu an und die antwortet: "Dich nicht mehr." Es folgt eine kurze Uneinigkeit, wer von beiden peinlich ist, also einigt man sich wortreich auf das Erreichen eines Beziehungstiefpunkts: "Unterm Strich passt das hier grad einfach nicht mehr", so Nwattus Fazit.

Bis dahin also dürfte RTL den Abgang Oberts verschmerzt haben, zeigen Petrovic und Nwattu doch den Einsatz, den man beim Kölner Sender in der Show sehen möchte und durch solche Spiele auch befeuert. Und es läuft sogar noch besser für RTL, denn es folgt der Auftritt der Stehfests. Weil Eric Stehfest glaubt, "Männer in dieser Form brauchen Hilfe", beraumt er zusammen mit Frau Edith eine öffentliche Krisenintervention an und wenn es einen Ort gibt, an dem so etwas mit Anlauf in die Hose geht, dann "Das Sommerhaus der Stars".

Es folgt ein deutliches Wortgefecht zwischen Aleks und Eric über den Umgang mit Frauen und obwohl es nicht scheint, als sei diese Herangehensweise Stehfests Absicht gewesen, zeigt sie doch Wirkung: Am Ende trösten sich Vanessa und Aleks gegenseitig. Für Team Doronina ist daher die Sache klar: "Das ist so eine Fake-Scheiße." Und weil die beiden am Ende auch noch das Spiel gewinnen und sich so vor der nächsten Nominierung schützen, scheint es für sie ein Tag ohne große Mühen, aber mit dem bestmöglichen Ausgang zu sein.

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Maurice wartet auf jeden

RTL hingegen ist längst noch nicht zufrieden und beim Beziehungen-in-die-Krise-stürzen hat sich in der Vergangenheit das Spiel "Du blöder Mixer" bewährt. Der Mann muss hier Fragen zur Beziehung beantworten, liegt er falsch, muss er seiner Partnerin Übelriechendes über den Kopf schütten. "Wer von uns beiden ist intelligenter?", lautet eine solche Frage und hier machen sich die Stehfests das Leben selbst schwer. Denn Eric antwortet mit "Ich", Edith allerdings auch. Ein Anfängerfehler, denn wenn Edith tatsächlich intelligenter wäre, hätte sie ahnen müssen, dass Eric als weniger Intelligenter die falsche Antwort nimmt.

Aber schlussendlich geht es RTL ohnehin nur darum, dass hier möglichst viel Intimes ans Tageslicht kommt und sich ausreichend Wut aufeinander aufstaut – und so passiert es dann auch. Vor allem Maurice zeigt sich hier von seiner besten Trash-TV-Seite, bemerkt aber die Ironie seiner Worte gar nicht. Als Freundin Ricarda auf die Frage, was für sie das Wichtigste in einer Beziehung sei, mit "Respekt" antwortet, fährt er sie an: "Wie kann man so was Doofes antworten? Ey, Respekt!"

Umso erstaunlicher, dass Maurice und Ricarda das Spiel tatsächlich gewinnen. Doch statt sich darüber zu freuen, eskaliert Maurice in der Nominierungsnacht. Er nominiert Aleks und Vanessa, weil Aleks in ein Gespräch mit seiner Erzfeindin Doronina eingewilligt hat – für Maurice Heuchelei. Aleks wiederum wertet die Nominierung als "puren Verrat". Am Ende müssen Aleks und Vanessa in ein Entscheidungsspiel gegen die Stehfests. Für Maurice hingegen ist offenbar alles ein Entscheidungsspiel und zwar er gegen alle: "Steh auf mein Freund, steh auf! Ich warte auf dich!", tönt er erst zu Aleks und dann zum Rest: "Genau wie auf dich, ich warte auf jeden!"

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