Mit dem aktuellen Kinofilm "Servus Ishq" wachsen Alpenkino und Bollywood zusammen. Tatsächlich sind weit mehr internationale Filmproduktionen in Österreich entstanden, als man vermuten könnte. Ob Vin Diesel, Clint Eastwood oder Nicolas Cage: Sie alle standen schon bei uns vor der Kamera.

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"Servus Ishq" feiert Premiere in Österreich - eine Liebesgeschichte, in der Filmemacher Sandeep Kumar eine Brücke zwischen den Alpen und Indien schlägt. Er erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Tod ihrer Großmutter nach Österreich reist, um hier von ihr Abschied zu nehmen – und sich dabei in eine Liebesaffäre verstrickt, die sich mit der anstehenden arrangierten Ehe in ihrer Heimat Indien nicht ganz verträgt.

Die Hauptrolle spielt Regisseur Kumar selbst. Am 26. Mai feiert der "Austro-Bollywoodfilm" Premiere und läuft am 13. Juni regulär in den heimischen Kinos an. Es ist nicht das erste Mal, dass der in Neu-Delhi geborene Kumar die beiden Filmländer zusammenführt: Schon sein erstes Werk "Kesariya Balam" brachte Bollywood und Alpenkino zusammen.

So unterschiedlich die Länder und ihr Filmschaffen sein mögen, so viele Berührungspunkte gab es in den vergangenen Jahren schon: Dutzende von Bollywood-Produktionen wurden im neuen Jahrtausend vor allem in Tirol gedreht, wo grüne Wiesen und malerischen Berge schon Superstars wie Salman Khan anlockten. Aber nicht nur indische Filmemacher haben die Alpen als Kulisse für sich entdeckt: Ob Joseph Cotten und Orson Welles kurz nach Kriegsende in "Der dritte Mann" durch das halb zerstörte Wien rennen oder Tom Cruise und Cameron Diaz in "Knight & Day" durch Salzburg gejagt werden – Österreich dient seit Jahrzehnten als gern gefilmte Location für ausländische Filmteams.

Vin Diesel dreht in den Ötztaler Alpen

Es gibt Produktionen, bei denen man nicht sofort vermuten würde, dass sie – zumindest teilweise – in Österreich entstanden sind. Wer hat beispielsweise sofort parat, dass Teile des Vin-Diesel-Actionkrachers "Triple X" im Tiroler Kaunertal gedreht worden sind? Diesel löst im Film eine Lawine aus, die eine russische Kommunikationszentrale vernichtet - weshalb man vielleicht nicht sofort an die Ötztaler Alpen denkt.

Viele internationale Produktionen sind geographisch schwammig. Die Beatles reisten in ihrem zweiten Kinofilm "Hi-Hi-Hilfe!" ("Help!") 1965 unter anderem in die Schweizer Alpen – die entsprechenden Szenen wurden aber in Osttirol - nämlich in Obertauern - gedreht.

Die Steiermark liegt plötzlich am Meer

Das Mittelalterabenteuer "Der letzte Tempelritter" mit Nicolas Cage spielt laut Einblendung in der Steiermark, die Szenen entstanden aber in Salzburg. Besonders heiter mutet dabei an, dass Cage im Film an einer Küstenregion vorbeikommt, die er wohl weder im einen, noch im anderen Bundesland gefunden haben dürfte. Diese Teile des Films entstanden in Kroatien.

Manchmal hat eine verschobene Botanik politische Gründe: Für seinen Actionfilm "Firefox" drehte Clint Eastwood in Wien, weil es 1982 - zu Zeiten des Kalten Krieges - für ihn nicht möglich war, in Moskau zu arbeiten, wo die entsprechenden Szenen eigentlich angesiedelt sind.

Mit Hilfe der Alpen lassen sich noch ganz andere Landstriche vorgaukeln, was vor allem in den Siebzigern recht wundersame Blüten trieb: Österreich sprang gleich bei mehreren Jack-London-Verfilmungen als Kanada und Alaska ein, darunter im Film "Wolfsblut" von 1973. Die Macher der deutsch-jugoslawische Co-Produktion "Die blutigen Geier von Alaska" reisten unter anderem in die Steiermark, um dort Landstriche Nordamerikas nachzustellen. Und für den Italowestern "Verdammt zu leben – verdammt zu sterben" entstanden in Österreich sogar Szenen eines Goldgräberkaffs in Utah.

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